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Pensionskasseneinkauf oder Säule 3a: Was lohnt sich mehr?

Mit einem Einkauf in die Pensionskasse oder einer Zahlung in die Säule 3a können Sie Ihr Altersguthaben erhöhen. Doch welche Lösung ist die bessere? Diese 5 Faktoren sollten Sie beachten.

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Lara Surber

23.02.2024

Eine ältere Frau mit Brille macht sich am Laptop Gedanken über ihre Altersvorsorge.

iStock / dragana991

1.Steuern sparen Sie mit beiden Lösungen
2.Keine Umverteilung in der Säule 3a
3.Mehr Rendite möglich mit Vorsorgefonds
4.Vorbezug: Sperrfrist und Versicherungsleistungen beachten
5.Keine Nachzahlung möglich in der Säule 3a
6.Vergleich: Pensionskasse oder 3. Säule aufstocken?

1. Steuern sparen Sie mit beiden Lösungen

Einzahlungen in die Säule 3a können Sie bis zum jährlichen Maximalbetrag von aktuell 7’056 Franken (Stand 2024, für Erwerbstätige mit Pensionskasse) von der Einkommenssteuer abziehen. Einkäufe in die Pensionskasse ebenfalls.

Wie viel Sie in die 2. Säule einzahlen können, hängt von Ihrer Beitragslücke ab. Sie entspricht der Differenz zwischen dem angesparten Kapital und dem Kapital, das Sie während der bisherigen Versicherungsdauer mit Ihrem aktuellen Lohn hätten sparen können. Das Einkaufspotenzial ist üblicherweise im Pensionskassenausweis vermerkt.

Bei der Pensionierung müssen Sie die Bezüge aus beiden Säulen wiederum als Vermögen (beim Kapitalbezug) respektive Einkommen (bei der Pensionskassenrente) versteuern. Achtung: 3a-Konten können Sie immer nur vollständig auflösen. Mit mehreren Konten können Sie Ihr 3a-Guthaben gestaffelt beziehen und so die Steuerprogression mehrfach brechen.

Fazit: Für die Senkung Ihrer Steuerrechnung eignet sich sowohl das Aufstocken der Säule 3a als auch ein Einkauf in die Pensionskasse. Beziehen Sie daher die Besteuerung beim Bezug (Kapital oder Rente) in Ihre Entscheidung mit ein.

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2. Keine Umverteilung in der Säule 3a

Grundsätzlich spart sowohl in der 2. als auch in der 3. Säule jeder für sich selbst. Was Sie einzahlen, soll Ihnen wieder zugute kommen. Nur: Die Lebenserwartung der Schweizerinnen und Schweizer steigt. Immer mehr Pensionierte stehen immer weniger aktiv Versicherten gegenüber. Das bringt die Pensionskassen in Bedrängnis. Sie zweigen daher einen Teil der Erträge vom Vermögen der aktiv Versicherten ab, um die Renten der Pensionierten zu bezahlen. Die langfristigen Folgen dieser Umverteilung sind noch nicht absehbar.

Fazit: Möchten Sie sicher sein, dass Ihre Einzahlungen auch langfristig Ihnen selbst zugute kommen? Dann ist das Aufstocken der Säule 3a die sicherere Lösung als ein Einkauf in die Pensionskasse.

3. Mehr Rendite möglich mit Vorsorgefonds

Pensionskassen haben eine finanzielle Verpflichtung gegenüber den Versicherten. Entsprechend sorgfältig legen die Kassen ihre Gelder an. Als Versicherte oder Versicherter haben Sie in der Regel kein Mitspracherecht bei der Wahl der Anlagestrategie.

Deutlich mehr Freiheiten bieten Vorsorgefonds der 3. Säule. Bei verschiedenen Anbietern können Sie sogar ganz einfach per App entscheiden, ob und wie Ihr Guthaben angelegt werden soll. Mit höheren Aktienanteilen riskieren Sie grössere Verluste – erzielen aber besonders bei einem langen Anlagehorizont potenziell deutlich höhere Erträge.

Fazit: Möchten Sie mitentscheiden, was mit Ihren Vorsorgegeldern passiert? Dann sollten Sie verschiedene Fondslösungen in der Säule 3a prüfen.

4. Vorbezug: Sperrfrist und Versicherungsleistungen beachten

Für den Erwerb oder die Renovation einer selbstbewohnten Liegenschaft dürfen Sie Gelder aus der Säule 3a und der Pensionskasse vorbeziehen. Mehr dazu finden Sie im Comparis-Beitrag zum Vorbezug von Vorsorgekapital.

Hier ist im Zusammenhang mit Pensionskasseneinkäufen gleich mehrfach Vorsicht geboten: Nach dem Einkauf gilt eine dreijährige Sperrfrist. Während dieser dürfen Sie keine Gelder beziehen. Ausserdem müssen Sie einen Bezug aus der 2. Säule zurückzahlen, bevor Sie sich erneut einkaufen können. Und: Durch einen Vorbezug sinkt in der Regel die Altersrente deutlich. Zudem verschlechtert sich durch den Vorbezug auch der Versicherungsschutz im Fall von Tod oder Invalidität.

Haben Sie Ihre Säule 3a bei einer Versicherung angelegt, ist ein Vorbezug mit finanziellen Einbussen und dem Verlust des Versicherungsschutzes verbunden. In diesem Fall drängt sich in der Regel eine Belehnung anstelle des Vorbezugs auf.

Klären Sie bei einem Vorbezug auf jeden Fall immer die finanziellen Folgen sowie die Auswirkungen auf Rente und Versicherungsleistungen.

Fazit: Möchten Sie in den nächsten Jahren eine Immobilie kaufen und dafür Vorsorgegelder nutzen? Dann sollten Sie auf einen Pensionskasseneinkauf verzichten und stattdessen die Säule 3a aufstocken.

5. Keine Nachzahlung möglich in der Säule 3a

Einkäufe in die Pensionskasse können Sie bis zur Pensionierung tätigen. Einzige Einschränkung: Planen Sie einen Kapitalbezug, sollte der Einkauf spätestens drei Jahre vor der Pensionierung erfolgen. Sonst müssen Sie die durch den Einkauf gesparten Steuern nachzahlen. Für die Säule 3a gilt: Haben Sie den Maximalbetrag in einem Jahr nicht ausgeschöpft, können Sie die Zahlung zurzeit nicht nachholen.

Fazit: Zahlen Sie am besten zuerst den Maximalbetrag in die Säule 3a ein. Mit darüber hinausgehenden finanziellen Mitteln können Sie sich in die Pensionskasse einkaufen.

6. Vergleich: Pensionskasse oder 3. Säule aufstocken?

Hier ein Überblick über Eigenschaften eines Pensionskasseneinkaufs und des Aufstockens der Säule 3a:

Pensionskasseneinkauf Säule 3a aufstocken
Maximaler Beitrag Abhängig von der Beitragslücke Maximal 7056 Franken respektive 35’280 Franken für Erwerbstätige ohne Pensionskasse
Steuern bei Einzahlung Einkauf vom steuerbaren Einkommen abziehbar Beiträge vom steuerbaren Einkommen abziehbar
Auszahlung Als Kapital oder Rente, Kapitalbezüge können gestaffelt werden Einmaliger Kapitalbezug der einzelnen Konten. Bei mehreren Konten gestaffelter Bezug möglich
Steuern bei Auszahlung Vermögenssteuer auf Kapitalbezug, Einkommenssteuer auf Rente Vermögenssteuer auf Kapitalbezug
Vorbezug für Wohneigentum Vorbezug für Wohneigentum möglich Vorbezug für Wohneigentum möglich
Sperrfrist für Bezug 3-jährige Sperrfrist nach Einkauf Keine Sperrfrist
Anlegen Grundsätzlich keine Mitsprache beim Anlegen Viele Fondslösungen mit flexiblen Anlagemöglichkeiten
Einschränkungen für die Einzahlung Lücken können bis zur Pensionierung flexibel geschlossen werden Maximalbetrag gilt jedes Jahr neu, Nachzahlen (noch) nicht möglich

Beide Lösungen haben Vor- und Nachteile. Welche sich für Sie am besten eignet, hängt immer auch von Ihrer individuellen Situation ab. Comparis unterstützt Sie mit einer unverbindlichen Vorsorgeberatung.

Dieser Artikel wurde erstmals produziert am 10.12.2021