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Bieterverfahren bei Immobilien in der Schweiz: Was ist das Bieterverfahren?

Das Bieterverfahren unterscheidet sich vom klassischen Immobilienverkauf. Comparis zeigt, wie das Verfahren funktioniert, und gibt Tipps.

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Elena Wetli

16.05.2023

Fünf immer höher werdende Münzstapel nebeneinander. Auf dem höchsten steht ein Modellhaus, an dem ein Schlüssel hängt.

iStock / nuttiwut rodbangpong

1.Was ist ein Bieterverfahren bei Immobilien?
2.Bieterverfahren bei einem Hauskauf: Wie sieht der Prozess aus?
3.Wann lohnt sich ein Bieterverfahren für Immobilienverkäufer?
4.Was sind Vorteile und Nachteile des Bieterverfahrens?
5.Bieterverfahren: Taktik für Käuferinnen und Käufer

1. Was ist ein Bieterverfahren bei Immobilien?

Das Bieterverfahren ist eine Vorgehensweise beim Immobilienverkauf. Es gibt keinen Fixpreis für die Immobilie. Stattdessen geben potenzielle Käuferinnen und Käufer Gebote ab.

Die Verkäuferschaft muss keinen Mindestpreis angeben oder dem höchsten Gebot den Zuschlag gewähren. Im Unterschied zu Versteigerungen können Kaufinteressierte ihr Gebot zurückziehen.

Gut zu wissen: In der Regel ist im Immobilieninserat ein Hinweis auf das Bieterverfahren platziert. Spätestens bei der Besichtigung sollte klar sein, wie der Verkauf abläuft.

Wie gängig sind Bieterverfahren?

In der Schweiz wird das Bieterverfahren immer beliebter. In Zentrumslagen wechseln Geschäftsliegenschaften und grössere Mietwohnliegenschaften fast ausschliesslich per Bieterverfahren die Hand. Das sagt der Schweizerische Verband der Immobilienwirtschaft (Svit). Aber: Es gibt keine offizielle Statistik oder Studie zur Häufigkeit des Bieterverfahrens in der Schweiz.

2. Bieterverfahren bei einem Hauskauf: Wie sieht der Prozess aus?

Ein Bieterverfahren unterscheidet sich vom klassischen Immobilienverkauf. Der Ablauf sieht meist so aus:

  • Vorbereitung des Dossiers

  • Besichtigung

  • Mehrere Bieterrunden

  • Vertragsunterzeichnung und Administratives

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Ermitteln Sie den Verkehrswert der Immobilie, zum Beispiel mit der Immobilienbewertung von Comparis. Erstellen Sie eine aussagekräftige Verkaufsdokumentation der Immobilie und schreiben Sie die Immobilie aus.

Machen Sie im Inserat einen Hinweis auf das Bieterverfahren. Sie müssen keinen Mindestpreis angeben. Bedenken Sie aber: Für Kaufinteressierte kann ein Preis als Richtwert sehr hilfreich sein.

Möchten Sie eine gesammelte Besichtigung durchführen? Dann geben Sie den Termin im Dossier an.

Die Immobilienbesichtigung ist für alle Parteien zentral. In unserer Checkliste zur Immobilienbesichtigung finden Sie alle Details für die Vorbereitung.

In der Regel gibt es bei den Bieterrunden zwei bis vier Durchgänge. Die genaue Anzahl der Bieterrunden sollte von Anfang an festgelegt und kommuniziert sein.

Kaufinteressierte geben in der ersten Runde ein Erstgebot ab. Meist haben sie dafür zwei bis drei Wochen Zeit. Im zweiten Durchgang erfahren die Bietenden das aktuelle Höchstgebot und können allenfalls erneut ein Gebot abgeben. Den Geboten sollte immer eine Finanzierungsbestätigung der Bank beiliegen.

Am Ende der Bieterrunden kann sich der Verkäufer oder die Verkäuferin für ein Angebot entscheiden. Üblicherweise folgen Absagen erst nach der Unterzeichnung des Kaufvertrags. Grund: Die Vertragsunterzeichnung kann auch scheitern.

Ist das Bieterverfahren abgeschlossen? Dann folgen die üblichen letzten Schritte beim Immobilienverkauf. Setzen Sie einen Kaufvertrag beim Notar auf und übertragen Sie die Immobilie mittels Grundbucheintrag der neuen Eigentümerschaft.

3. Wann lohnt sich ein Bieterverfahren für Immobilienverkäufer?

Grundsätzlich empfiehlt sich ein Bieterverfahren nur bei einer hohen Anzahl an kaufkräftigen Interessenten. Durch den Konkurrenzdruck könnte der Verkaufspreis über dem Verkehrswert der Immobilie liegen. Kurz: Ist die aktuelle Situation auf dem Immobilienmarkt gut, macht ein Bieterverfahren Sinn.

Das Verfahren kann sich vor allem lohnen bei:

  • Renditeobjekten

  • Baugrundstücken oder Immobilien an guter Lage

  • Immobilien, die dem Geschmack der breiten Masse entsprechen

4. Was sind Vorteile und Nachteile des Bieterverfahrens?

Mögliche Vorteile Mögliche Nachteile
Für Verkäufer und Verkäuferinnen
  • Schnelle Verkaufsabwicklung
  • Geringe Vermarktungszeit
  • Keine Preisverhandlungen
  • Hoher Verkaufspreis
  • Beliebt bei Schnäppchenjägern
  • Kann Interessierte abschrecken
  • Gebote sind nicht bindend
  • Kein Garant für Verkauf
Für Käufer und Käuferinnen
  • Gebot ist nicht bindend
  • Schnelle Kaufabwicklung
  • Chance auf Schnäppchen
  • Ausgang ist unsicher
  • Höchstes Gebot muss den Zuschlag nicht erhalten
  • Konkurrenzdruck
  • Bei Sammelbesichtigung: Wenig Zeit für Fragen

5. Bieterverfahren: Taktik für Käuferinnen und Käufer

Haben Sie Interesse an einer Immobilie, die mit dem Bieterverfahren verkauft wird? Dann können Ihnen folgende Tipps helfen:

  • Auf Transparenz achten: Seriöse Bieterverfahren sind transparent und gut strukturiert. Es sollte klare Angaben zum Ablauf und zum zeitlichen Rahmen geben. Lassen Sie lieber die Finger davon, falls das nicht der Fall ist.

  • Experten beiziehen: Holen Sie sich allenfalls Unterstützung von einem Immobilienmakler oder einer Bank. So verringern Sie das Risiko, einen unfairen Preis zu bezahlen.

  • Rasch reagieren: Organisieren Sie frühzeitig die Finanzierungsbestätigung. So können Sie schnell ein erstes Gebot abgeben.

  • Begeisterung zeigen: Nicht immer erhält das höchste Gebot den Zuschlag. Sympathie hat in vielen Fällen einen grossen Einfluss auf die Entscheidung. Haben Sie im Verkaufsobjekt Ihr Traumhaus gefunden? Dann zeigen Sie das auch!

  • Kühlen Kopf bewahren: Legen Sie mit einem Experten oder einer Expertin ein Budget fest. Halten Sie sich daran, auch wenn der Druck zu emotionalen Entscheidungen verleiten kann.

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Dieser Artikel wurde erstmals produziert am 17.06.2021

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