Freizeit-Preisindex: Was kosten Elektronik und andere Aktivitäten?
Der Comparis-Freizeit-Preisindex misst die Preisentwicklung für Freizeitaktivitäten in der Schweiz. Der Index zeigt: Elektronik-Artikel sind deutlich günstiger als noch vor fünf Jahren.
17.10.2024
iStock / 97
1. Wie haben sich die Freizeitpreise verändert?
Der Freizeit-Preisindex verzeichnete im September 2024 einen Anstieg von 1,4 Prozent innerhalb eines Jahres.
Das Wichtigste in Kürze:
Den grössten Preiszuwachs im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnet der Radio- und Fernsehempfang mit 7,8 Prozent. Dazu gehören auch beliebte Streaming-Dienste wie Netflix oder Spotify.
Auch Preise für Bergbahnen und Skilifte sind in einem Jahr stark gestiegen – und zwar um 4,1 Prozent.
Am meisten gesunken sind die Preise für PCs und Zubehör (minus 7,9 Prozent).
Ein ganzes Stück günstiger geworden sind auch Fernseh-, Video- und Audiogeräte (minus 6,9 Prozent).
Mehr Zahlen und Hintergründe zu den Studienergebnissen finden Sie im Comparis-Freizeit-Preisindex Oktober 2024.
Der Freizeit-Preisindex zeigt die Teuerung verschiedener Freizeitaktivitäten in der Schweiz. Darin sind unter anderem die Kosten für Reisen, Hotels, Restaurantbesuche und Kulturveranstaltungen berücksichtigt.
Was bringt der Freizeit-Preisindex?
Freizeitaktivitäten gehören zu den zentralen Lebensbedürfnissen: Die Menschen in der Schweiz setzen laut offiziellen Zahlen rund 11 Prozent ihrer Haushaltsbudgets für Freizeit, Kultur, Reisen und Gastronomie ein (Stand 2019).
Das Problem: In anderen Statistiken sind diese wichtigen Ausgabeposten zu wenig berücksichtigt. Der Freizeit-Preisindex beleuchtet diese Zahlen detailliert und ermöglicht ein erweitertes Bild der Preisentwicklung in der Schweiz.
Die Berechnung erfolgt in Zusammenarbeit mit der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich. Der Index ergänzt den Comparis-Konsumentenpreisindex und den Comparis-Womo-Index.
2. Freizeitindex: Das ist der aktuelle Indexstand
Im September 2024 waren Güter und Dienstleistungen im Freizeit-Preisindex 1,4 Prozent teurer als im Vorjahresmonat.
Damit liegt die Jahresteuerung im Bereich Freizeit über der allgemeinen Teuerung gemäss Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) des Bundesamtes für Statistik (BFS). Dieser weist eine aktuelle Teuerung von 0,8 Prozent aus.
3. Preisentwicklung nach Produktgruppen
Hier sehen Sie die detaillierten Preisentwicklungen für Freizeitaktivitäten – aufgeschlüsselt nach Produktgruppen (Grafik ist interaktiv).
4. Preiskampf im Elektronikhandel lässt Preise purzeln
Vor zwölf Monaten bezahlten Konsumierende für Computer und Zubehör deutlich mehr als im September 2024. Gemäss der Comparis-Analyse sind die Preise im Vorjahresvergleich um 7,9 Prozent gesunken. Am zweitstärksten gesunken sind die Preise von Fernseh- und Audio-/Videogeräten. Sie lagen 6,9 Prozent tiefer als noch im September 2023.
Langfristig ist der Preiszerfall bei den Elektronikartikeln noch ausgeprägter: Die Preise für Computer und Zubehör sind innert 5 Jahren um 22,6 Prozent gesunken. TV- und Audio-/Videogeräte sind 18,4 Prozent günstiger als im September 2019. In den letzten 20 Jahren sind die Elektronikpreise gar um etwa 80 Prozent gesunken.
Ein wichtiger Grund für die sinkenden Preise von Elektronikartikeln ist der harte Wettbewerb unter den Online-Händlern und grossen Elektronikmärkten. Zudem konnten durch die Verlagerung der Produktion nach Asien die Kosten gesenkt werden.
5. Kurzfristige saisonale Entspannung – dank tieferer Reisekosten
Kurzfristig haben sich die Freizeitgüter vergünstigt: Gegenüber August 2024 sind die Preise im Index-Warenkorb um 1,7 Prozent gesunken. Flugreisen kosteten im September 7,1 Prozent weniger als noch im August.
Auch Pauschalreisen wurden günstiger, nämlich um 7,0 Prozent. Am deutlichsten spürbar ist der kurzfristige, saisonale Preisrückgang bei der Parahotellerie mit minus 11,2 Prozent. Dazu zählen etwa Ferienwohnungen, Campingplätze oder Jugendherbergen.
Vor allem die Preise für Reisen unterliegen saisonalen Schwankungen. Das zieht den Freizeit-Preisindex im Vergleich zum Vormonat nach unten.
Saisonaler Preisrückgang bei Flügen
Vor allem die Flugpreise unterliegen saisonalen Schwankungen und sinken nach der Feriensaison üblicherweise.
6. Wer spürt die Teuerung im Bereich Freizeit am meisten?
Die höchste Teuerung erlebten in den letzten 12 Monaten Einpersonenhaushalte ab 65 Jahren. Sie fühlen aktuell eine Teuerungsrate von 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Allerdings wurde für sie das Leben im September – verglichen mit dem Vormonat – günstiger, mit einem Minus von 1,5 Prozent.
Rein rechnerisch spüren nach Haushaltstyp Paare mit Kindern prozentual am wenigsten. Mit einem Indexstand von 108,0 hat die gefühlte Teuerung bei ihnen in den letzten 12 Monaten 1,2 Prozent betragen.
Dieser Artikel wurde erstmals produziert am 21.05.2024