Reisehinweise: So können Sie sicher reisen
Sie möchten verreisen, machen sich aber Gedanken um Ihre Sicherheit am Reiseziel? Comparis erklärt, wie Sie sorglos Ihre Reise antreten können.
23.11.2023
iStock / Physische Geographie
1. In welchen Ländern kann ich sichere Ferien machen?
Verschiedene Organisationen erstellen sogenannte Risk Maps. Darauf sehen Sie die Sicherheit einzelner Länder. Diese Karten sind ein guter erster Anhaltspunkt.
Bei «International SOS» gibt es zum Beispiel jedes Jahr eine Travel Risk Map mit Hinweisen zur Sicherheit, medizinischen Versorgung und psychischen Gesundheit. Die amerikanische Versicherung «The Swiftest» hat die Sicherheit der 50 beliebtesten Reiseländer untersucht. Das Resultat: der Travel Safety Index (Reise-Sicherheits-Index).
Auf der Karte können Sie sehen, wie sicher verschiedene Länder sind (Stand: November 2023). In die Berechnung fliessen verschiedene Faktoren ein.
Die Karte bietet einen ersten Anhaltspunkt. Sie basiert jedoch zum Teil auf älteren Daten. Konsultieren Sie vor Ihrer Buchung zusätzlich die Reisehinweise des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten.
Mordrate
WHO, Homicide – Estimates by country, 2019
Verkehrstote
WHO, Estimated road traffic death rate (per 100'000 population), 2019
Unabsichtliche Vergiftungen
WHO, Mortality rate attributed to unintentional poisoning (per 100'000 population), 2019
Tode durch schlechte Hygiene
Tode durch Krankheiten
Our World in Data, Burden of disease, 2019
Tode durch Verletzungen
Our World in Data, DALY rates from injuries, 2019
World Risk Index – Risiko durch Naturkatastrophen
IFHV und Bündnis Entwicklung Hilft, World Risk Index, 2023
Friedensindex
Institute for Economics and Peace, Global Peace Index, 2023
Die Daten wurden gewichtet. Die meisten Daten haben gleich viel Einfluss. Ausnahmen: Naturkatastrophen wurden weniger stark gewichtet. Der Friedensindex wurde stärker gewichtet.
Wie sicher Sie Ferien machen können, hängt auch von Ihrer Reiseart ab. Machen Sie eine All-inclusive-Reise und verlassen das Hotel nicht oft, sind Sie meist sicher. Reisen Sie gerne in abgelegene Orte, müssen Sie achtsamer sein.
Ein Beispiel: Die Dominikanische Republik gilt als beliebtes, aber unsicheres Reiseland. Einer der Gründe ist die hohe Anzahl an Verkehrstoten. Bleiben Sie während der Ferien im Hotel, ist die Wahrscheinlichkeit eines Verkehrsunfalls gering.
2. Brauche ich ein Visum oder eine Impfung?
Ob Sie ein Visum brauchen, hängt von den Bestimmungen des Landes ab. Jedes Land legt die Einreisebestimmungen selbst fest. Informieren Sie sich am besten bei der Botschaft oder dem Konsulat Ihres Reiselandes.
Visumfreie Reise in EU-Länder
Um in die EU-Länder zu reisen, brauchen Sie kein Visum. Nehmen Sie trotzdem Ihre ID oder Ihren Pass mit, falls Sie sich einmal ausweisen müssen.
Welche Impfungen sind für Ihre Reise empfohlen? Das können Sie zum Beispiel hier prüfen:
In einigen Ländern in Afrika und Südamerika ist die Gelbfieberimpfung für die Einreise obligatorisch oder empfohlen. Dazu gehören etwa Brasilien oder Kenia.
3. Wo finde ich aktuelle Informationen zu sicheren Urlaubsdestinationen?
Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) hat auf seiner Website Reise- und Sicherheitshinweise für alle Länder der Welt. Da können Sie sich über die Hinweise Ihres gewählten Reiselandes informieren. Auf den Seiten der Länder stehen auch mögliche Reisewarnungen.
Bei den Reisehinweisen finden Sie heraus, ob das EDA von der Reise abrät. Dabei unterscheidet das Departement wie folgt:
Abraten von touristischen und nicht dringenden Reisen: Das EDA rät von solchen Reisen ab, wenn Sie nur mit besonderen Vorsichtsmassnahmen einreisen können. Diese Massnahmen stehen in den Reisehinweisen des betreffenden Landes.
Abraten von allen Reisen: Schätzt das EDA das Risiko als zu hoch ein, rät es von allen Reisen in ein Land ab. Zum Teil wird dann auch in dem Land lebenden Schweizerinnen und Schweizern die Ausreise empfohlen.
Eine kurze Übersicht der Reisewarnungen bietet zum Beispiel die Webseite des Auswärtigen Amtes in Deutschland. Das Auswärtige Amt unterscheidet zwischen Reisehinweisen, Sicherheitshinweisen und Reisewarnungen:
Reisehinweise: Reisehinweise enthalten Informationen wie Einreisebestimmungen und medizinische Hinweise.
Sicherheitshinweise: Sie deuten auf besondere Risiken in dem Land hin. Dabei kann es sich um eine Empfehlung zum Einschränken oder Verzicht handeln. Mit Sicherheitshinweisen rät das Auswärtige Amt aber auch von Reisen ab.
Reisewarnungen: Reisewarnungen sind ein Appell des Auswärtigen Amtes, nicht in ein Land oder Gebiet zu reisen. Es besteht eine akute Gefahr für Leib und Leben.
4. Tipps für sichere Ferien
Um Ihre Ferien noch sicherer zu machen, haben wir ein paar Tipps für Sie. Diese gelten für jedes Land, in das Sie reisen.
Informieren Sie sich am besten schon vor der Buchung über Ihr Reiseland. So können Sie alle nötigen Vorkehrungen treffen. Dazu zählt auch, dass Sie sich die Notfallnummern des Ziellandes aufschreiben oder im Handy einspeichern.
Informieren Sie sich rechtzeitig über die nötigen Impfungen. Manche Impfungen brauchen sechs bis acht Wochen, bis sie vollständig wirken.
Legen Sie die wichtigsten Dokumente in einem Online-Safe ab. So ein digitales Schliessfach finden Sie zum Beispiel bei einigen Banken.
Nehmen Sie Medikamente mit und kaufen Sie sie nicht vor Ort. In einigen Ländern und Regionen sind gefälschte oder abgelaufene Medikamente in Umlauf. Achtung: Achten Sie auf die Regelungen zur Einfuhr von Medikamenten in Ihrem Reiseland.
Teilen Sie Freunden oder Verwandten Ihre Reisepläne mit. Geben Sie Ihnen unter anderem die Kontaktdaten Ihrer Unterkunft und Kopien Ihrer Reisedokumente. So wissen sie, wo Sie im Notfall erreichbar sind.
Registrieren Sie sich bei Travel Admin. In Notfällen wie Naturkatastrophen übermittelt das EDA Ihnen die benötigten Informationen.
In einigen Ländern kann die medizinische Behandlung im Notfall teuer werden. Zum Teil müssen Sie sie direkt bezahlen. Die Grundversicherung übernimmt nicht immer alle Kosten. Schliessen Sie allenfalls eine Zusatzversicherung ab.
Schliessen Sie eine Reiseversicherung ab. So verlieren Sie nicht Ihr ganzes bezahltes Geld, falls Sie die Reise aus bestimmten Gründen nicht antreten oder abbrechen. Die Versicherung hilft Ihnen auch im Notfall, wieder nach Hause zu kommen.
Unterhalten Sie sich mit den Personen vor Ort, zum Beispiel der Rezeptionistin oder dem Vermieter der Ferienwohnung. Sie können Ihnen Tipps für die Umgebung geben und verraten, welche Orte Sie besser meiden sollten.
Lassen Sie Ihre Wertsachen im Hotelsafe. So können sie Ihnen unterwegs nicht gestohlen werden.
Werden Sie bedroht, überlassen Sie im Zweifel den Kriminellen Ihre Wertsachen. So können Sie oft Ihr Leben schützen. Manchmal hilft es schon, ein wenig Bargeld in der Hosentasche bereit zu halten und es abzugeben.
Passen Sie sich den Regeln und der Kultur Ihres Ziellandes an. Was in der Schweiz als normal gilt, kann in einigen Ländern strafbar sein. Dazu zählen zum Beispiel gleichgeschlechtliche Handlungen.
Haben Sie ein gesundes Misstrauen gegenüber Menschen und hören Sie auf Ihr Bauchgefühl. Wenn Sie ein schlechtes Gefühl haben, stimmt meistens etwas nicht.
Seien Sie bei öffentlichen WLan-Netzwerken und USB-Ladestationen vorsichtig. Unbefugte können so an Ihre Daten kommen.
Mehr Informationen zum sicheren Reisen finden Sie in der Broschüre Wer eine Reise tut... und auf der Website des EDA.
Dieser Artikel wurde erstmals produziert am 23.11.2023