Tipps für das Leben in der Schweiz
Grüezi und willkommen in der Schweiz! Hier finden Sie Informationen rund um das Leben in der Eidgenossenschaft – vom Apéro bis zur Wohnsitz-Anmeldung.
Wartezeiten und Fristen
Sie wissen: Sie möchten gerne längerfristig in der Schweiz bleiben. Aber wie lange müssen Sie auf welche Bewilligung warten? Wann können Sie sich einbürgern lassen?
Anmeldung
Für die Anmeldung in der Schweiz haben Sie nach Ihrem Umzug 14 Tage Zeit. Je nach Kanton reichen Sie damit auch direkt Ihr Gesuch für die Aufenthaltsbewilligung ein. Wichtig: Sie müssen sich vor Ihrem ersten Arbeitstag anmelden.
Aufenthaltsbewilligung
Die Aufenthaltsbewilligung können und müssen Sie sofort beantragen. Ausnahme: Sie bleiben innerhalb von sechs Monaten nicht mehr als 90 Tage in der Schweiz. Welche Bewilligung Sie bekommen, hängt von verschiedenen Kriterien ab.
Die Niederlassungsbewilligung C bekommen Sie je nach Staatsbürgerschaft frühestens nach fünf Jahren.
Einbürgerung
Wann Sie sich einbürgern lassen können, hängt ab von verschiedenen Kriterien.
Gewohnheiten der Schweizerinnen und Schweizer
Das Leben in der Schweiz scheint dem in Deutschland ähnlich – es gibt aber auch gewisse Unterschiede. Wir helfen Ihnen dabei, sich zurechtzufinden.
Die Sprachen in der Schweiz
Die Schweiz ist in 26 Kantone aufgeteilt. Genauso vielfältig ist auch die Sprache. Denn in der Schweiz gibt es vier Amtssprachen:
Deutsch
Französisch
Italienisch
Rätoromanisch
Es gibt im Schwyzerdütsch nicht nur einen Dialekt. Jeder Kanton hat seine eigene Variante. Einige Kantone sind ausserdem zweisprachig. Das Schweizer Französisch unterscheidet sich auch vom in Frankreich gesprochenen Französisch. Beispiel: Statt «quatre-vingt-dix» sagen Schweizerinnen und Schweizer «nonante».
Gut zu wissen: Schweizerdeutsch ist zwar Deutsch, klingt aber sehr anders. Auch das Vokabular unterscheidet sich vom Hochdeutschen, etwa durch französische Einflüsse.
Möglicherweise verstehen Sie zuerst nicht alles, das gibt sich mit der Zeit. Anfangs können Sie andere Personen freundlich bitten, auf Hochdeutsch mit Ihnen zu reden. Die meisten Schweizerinnen und Schweizer wechseln dann.
Kulturelle Unterschiede zwischen der Schweiz und Deutschland
Deutschland und die Schweiz scheinen sich zu ähneln – es gibt aber auch einige Unterschiede. Die folgende Liste gibt Ihnen einen Einblick, ist aber nicht allgemeingültig. Denn: Wie die Sprachen unterscheiden sich auch die Gewohnheiten.
Deutsche sind direkter als Schweizerinnen und Schweizer. Das gilt sowohl im Gespräch als auch etwa bei E-Mails. In der Schweiz neigen Personen eher zu Smalltalk. Ausserdem äussern Schweizerinnen und Schweizer Kritik vorsichtiger und indirekter.
Schweizerinnen und Schweizer sind sehr höflich. In der Schweiz hören Sie eher einmal zu oft «danke» und «bitte» statt einmal zu wenig. So werden zum Beispiel auch Meetings bei der Arbeit oft mit einem «danke Ihnen» oder «danke dir» beendet.
Schweizerinnen und Schweizer nennen bei Begrüssungen oft den Namen des Gegenübers oder wiederholen ihn, wenn sie ihn zum ersten Mal hören: «Hallo, ich bin der Hansruedi.» – «Hansruedi, freut mich, ich bin die Susanne.»
Beim Kennenlernen geben Schweizerinnen und Schweizer der anderen Person in der Regel die Hand. Ab dem zweiten Treffen wird es komplizierter: Für Frauen sind drei Küsschen auf die Wange üblich. In der jüngeren Generation oder unter guten Bekannten reicht oft ein Kuss oder eine Umarmung – diese auch unter männlichen Freunden. So klar sind da die Regeln allerdings nicht. Aber: Zwei Küsschen gibt es nie.
Bei einigen Schweizerinnen und Schweizern kommt es nicht gut an, wenn Ausländerinnen und Ausländer versuchen, Schweizerdeutsch zu reden. Andere sehen die Bemühung als gelungene Integration. Allerdings wird jedoch von Deutschen nach ein paar Monaten Aufenthalt in der Schweiz erwartet, dass sie Schweizerdeutsch lückenlos verstehen.
Schweizerinnen und Schweizer sind eher leise. Sich laut zu beschweren oder Witze zu erzählen, ins Telefon zu brüllen oder sogar in einem Streitgespräch die Stimme über das für Schweizer zumutbare Maximum zu erheben, kommt nicht gut an.
In der Schweiz können Sie fast überall digital bezahlen. Selbst in Bars und auf Märkten können Sie oft mit Karte oder Bezahlapps wie Twint und Apple Pay zahlen.
Schweizerinnen und Schweizer stossen mit allen in der Runde an, bevor sie trinken. Dabei schauen sie sich in die Augen und nennen das Gegenüber beim Namen. Beispiel: «Zum Wohl, Hansruedi!»
In der Schweiz ist das Wandern sehr beliebt. Aber Achtung: Bei einer richtigen Wanderung legen Schweizerinnen und Schweizer häufig mehrere Hundert Höhenmeter zurück. Eine 2-stündige Tour um einen See gilt eher als längerer Spaziergang.
Bei einer Einladung, etwa zum Abendessen, bieten Schweizerinnen und Schweizer oft einen Aperitif und Appetithäppchen an. Das geht auch ohne grossen Aufwand: Oft reichen Bier oder Weisswein mit Chips, Nüsschen oder Oliven. Beliebt sind auch Verabredungen nur zum Apéro. Dieser kann bis tief in die Nacht dauern und sollte dann aufwändiger gestaltet sein als das «Einwärmen» vor dem Dinieren.
Geizig zu sein, ist in der Schweiz unüblich. Dazu zählt etwa, jeden Rappen umzudrehen oder sich über zu hohe Preise zu beschweren.
Zu einer Verabredung später als 15 Minuten zu erscheinen, ist in der Schweiz schlichtweg inakzeptabel. Können Sie es trotzdem nicht vermeiden, müssen Sie die wartende Person unbedingt früh genug über die Verspätung informieren. Vergessen Sie nicht, sich zu entschuldigen.
In Schweizer Firmen gibt es oft flache Hierarchien. Es werden auch öfter Mitarbeitende in Entscheidungen einbezogen.
Das Thema Einkommen ist für die meisten Schweizerinnen und Schweizer ein absolutes Tabu. Nur im engsten Freundeskreis oder in der Familie kann es vorkommen, dass Sie über die finanzielle Situation Bescheid wissen.
Die Schweiz hat eine direkte Demokratie. Das heisst: Schweizerinnen und Schweizer stimmen über grössere Entscheidungen ab. Abstimmungen finden vier Mal im Jahr statt. Ausserdem können Bürgerinnen und Bürger Sachfragen selber zur Abstimmung bringen.
Sonntags ist in der Schweiz Ruhetag. Das heisst: Die meisten Läden sind geschlossen. Restaurants haben teils am Sonntag ihren Ruhetag. Auch Schweizerinnen und Schweizer vermeiden sonntags unnötigen Lärm.
Alltag in der Schweiz
Verkehrsregeln in der Schweiz
Autos gibt es in den meisten Ländern – Verkehrsregeln unterscheiden sich aber oft.
In der Schweiz gelten andere Geschwindigkeitsbegrenzungen als in Deutschland. Den grössten Unterschied gibt es auf Autobahnen: Hier dürfen Sie höchstens 120 Kilometer pro Stunde fahren. Ausserorts gilt ein Tempolimit von 80 Kilometern pro Stunde.
Sie müssen in der Schweiz auch am Tag mit Licht fahren. Dafür nutzen Sie entweder das Tagfahrlicht oder das Abblendlicht. Ausserdem müssen Sie auf Autobahnen und Autostrassen eine Vignette für Ihr Fahrzeug haben.
Zum Parkieren gibt es in der Schweiz farblich gekennzeichnete Parkplätze:
Weisse Zone: Oft mit Parkuhr. Die genauen Regeln variieren aber je nach Ort. Achten Sie auf Beschilderungen, andere Autos und schauen Sie online nach den Regelungen.
Blaue Zonen: Zeitlich begrenzte Parkflächen mit Parkscheibe oder Anwohnerausweis.
Gelbe Parkfelder: Private Parkplätze. Sie gehören etwa Anwohnern oder Firmen. Auf gelben Feldern mit einem Kreuz oder Zickzack-Linien dürfen Sie halten, etwa zum Ausladen. Parken dürfen Sie da nicht.
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