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Verantwortung als Hundebesitzer: Ein Leitfaden

Verstehen Sie die Verantwortung, die mit der Hundehaltung einhergeht. Unser Guide bietet Ihnen Einblick in die Verpflichtungen als Hundehalterin oder Hundehalter.

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Lara Surber

13.06.2024

1.Ein Hund bedeutet eine langfristige Verpflichtung
2.Hunde im Alltag: Täglicher Zeitaufwand für die Hundepflege
3.Ein Hund verpflichtet – auch emotional
4.Finanzielle Verpflichtungen: Die Kosten der Hundehaltung
5.Die Auswirkung eines Hundes auf Ihren Lebensstil
6.Verantwortung gegenüber Mitmenschen
7.Fazit 

1. Ein Hund bedeutet eine langfristige Verpflichtung

Einen Hund zu adoptieren, ist eine Entscheidung fürs Leben – zumindest für das des Tieres. Sie gehen damit als Hundebesitzerin oder -besitzer eine Verantwortung ein, die zehn bis fünfzehn Jahre dauern kann. 

Bedenken Sie darum vor dem Hundekauf Ihre langfristigen Pläne und ob Sie dauerhaft für einen Vierbeiner sorgen können. Hunde entwickeln eine tiefe Bindung zu ihren Menschen und leiden sehr, wenn sie abgegeben werden.

Hunde eignen sich nicht als Geschenk

Möchte Ihr Nachwuchs unbedingt einen Hund? Auch wenn Ihr Kind noch so oft darum bittet: Schenken Sie einen Hund niemals leichtfertig. Einen Hund aufzunehmen, erfordert gemeinsame Überlegungen und Engagement der ganzen Familie. Und die Hauptverantwortung liegt immer bei Ihnen als Eltern.

2. Hunde im Alltag: Täglicher Zeitaufwand für die Hundepflege

Hunde sind tolle Begleiter, aber erfordern viel Zeit. Sie brauchen täglich mindestens zwei Stunden Beschäftigung. Laut dem Schweizer Tierschutz darf ein Hund zudem nicht länger als vier Stunden alleine zuhause bleiben. 

Besonders Welpen benötigen umfangreiche Zuwendung. Ihre Erziehung und Eingewöhnung ist zeitintensiv. Das Alleinsein müssen sie erst noch lernen. Ein gutes Zeitmanagement ist für Hundebesitzer und -besitzerinnen also wichtig. 

Checkliste: Das sind die täglichen Aufgaben als Hundehalterin oder Hundehalter

Können Sie das Zeitmanagement für einen Hund bewältigen? Hier ein Überblick über die täglichen Aufgaben von Hundebesitzerinnen und -besitzern:

  • Auslauf: Hunde brauchen mehrmals täglich Auslauf – egal ob die Sonne scheint, es in Strömen regnet oder schneit. Rechnen Sie mindestens zwei Stunden pro Tag dafür ein. Einige Rassen, beispielsweise Huskys, brauchen deutlich mehr Bewegung.

  • Füttern: Je nach Alter und Rasse will ihre Fellnase mindestens einmal täglich fressen und stets frisches Wasser zur Verfügung haben. Es ist wichtig, regelmässige Fütterungszeiten einzuhalten.

  • Fellpflege: Abhängig von der Beschaffenheit des Fells ist die Pflege mehr oder weniger aufwändig. Langhaarige Rassen sollten Sie täglich bürsten. 

  • Zähneputzen: Wie beim Menschen beugt Zahnhygiene gesundheitlichen Problemen vor und reduziert Mundgeruch. Am besten putzen Sie die Hundezähne täglich, mindestens aber drei bis vier Mal wöchentlich.

  • Bindungszeit: Tägliches Spielen und Kuscheln stärkt die Bindung zwischen Mensch und Tier.

  • Training und geistige Anregung: Vor allem Rassen, die für bestimmte Aufgaben gezüchtet wurden, brauchen regelmässige mentale Beschäftigung. Dazu gehören etwa Hüte- oder Jagdhunde. Beschäftigen können Sie mit Suchspielen, Nasenarbeit, Geschicklichkeitsspielen und so weiter.

  • Baden: Hunde brauchen nur dann ein Bad, wenn sie stark verschmutzt sind. Öfter als einmal im Monat sollten Sie Ihren Vierbeiner nicht baden.  

  • Krallenpflege: Manche Hunde nutzen ihre Krallen beim Laufen und Toben draussen von selbst ab. Meistens ist es aber notwendig, sie etwa alle vier bis sechs Wochen zu kürzen.

3. Ein Hund verpflichtet – auch emotional

Mehr als «nur» ein Haustier, ist der Hund oft ein Familienmitglied. Es entsteht schnell eine tiefe emotionale Bindung. Entsprechend sensibel reagiert er auf die Stimmungen seiner Menschen. Ein ausgeglichenes Umfeld hilft Ihrem Hund, sich sicher und geborgen zu fühlen. Das beeinflusst wiederum sein Verhalten positiv. 

Umgekehrt wirkt sich das Kuscheln und Spielen mit Hunden positiv auf unser Wohlbefinden aus. Aber nicht nur Spiel und Spass, auch Herausforderungen wie Krankheit und Tod sind Teil des Hundelebens. Für Sie können das emotional (und finanziell) sehr belastende Zeiten sein.

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4. Finanzielle Verpflichtungen: Die Kosten der Hundehaltung

Hunde benötigen weitaus mehr als Futternapf, Bettchen und Leine: jährliche Check-ups beim Tierarzt, Hundesteuer, Impfungen, Entwurmungen, einen Chip, Heimtierpass, eine Hundeversicherung. Und je nach Kanton sind Hundekurse obligatorisch. 

Die Anschaffungskosten eines Hundes liegen je nach Rasse und Herkunft bei rund 1'500 Franken. Danach erwarten Sie jährliche Ausgaben von etwa 1'700 bis 4'100 Franken. Hier lesen Sie mehr zu den Kosten für einen Hund in der Schweiz

5. Die Auswirkung eines Hundes auf Ihren Lebensstil

Im Alltag mit Hund und Arbeit ändert sich einiges: Lange Partynächte oder spontane Wochenendtrips sind schwieriger zu realisieren. Haben Sie eine Lösung für die Hundebetreuung, falls Sie Vollzeit arbeiten? 

Eine artgerechte Wohnsituation ist ebenfalls wichtig: Haben Sie genug Platz für einen Hund? In welchem Stockwerk wohnen Sie? Gibt es einen Lift? Gewisse Rassen sind zudem für die Haltung in der Stadt ungeeignet.

Hunde und Ferien

Ist Ihnen das Fliegen mit Hund zu umständlich, machen Sie nun vielleicht öfter Ferien im Inland. Vielleicht passen auch Freunde oder Familie ein paar Tage auf das Tier auf. Alternativ können Sie den Hund vorübergehend in eine Pension geben – was aber mit entsprechenden Kosten verbunden ist.

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6. Verantwortung gegenüber Mitmenschen

Ein Hund bedeutet nicht nur eine Verantwortung gegenüber dem Tier. Es bedeutet auch: Rücksicht nehmen auf Mitmenschen. Das heisst unter anderem:

  • Halten Sie sich an die Leinenpflicht. Sie ist kantonal unterschiedlich geregelt, gilt aber häufig z. B. in Naturschutzgebieten, dem öffentlichen Verkehr oder in der Brut- und Setzzeit im Wald. Details finden Sie bei Ihrem Wohnkanton.

  • Entfernen Sie die Hinterlassenschaften Ihres Hundes.

  • Bei Begegnungen mit anderen Spazierenden, Läuferinnen und Läufern etc.: Rufen Sie den Hund zu sich. Auch wenn Ihr Hund niemandem etwas zuleide tut. Gerade für Menschen mit Angst vor Hunden ist das eine Erleichterung.

Rechtliche Verpflichtungen mit einem Hund

Neben der Leinenpflicht gibt es in der Schweiz weitere Gesetze und Vorschriften, die Hundebesitzerinnen und -besitzer einhalten müssen. Dazu gehören die Registrierung des Hundes bei der nationalen Datenbank und das Bezahlen der Hundesteuer. Informieren Sie sich bei Ihrer Gemeinde über die spezifischen Regelungen.

7. Fazit 

Ein Hund ist eine Art Familiennachwuchs und bedeutet ähnlich viel Verantwortung. Sind Sie bereit, diese Verantwortung zu tragen? Überlegen Sie sich die Anschaffung eines Hundes gut. Und: Machen Sie sich vor dem Kauf Gedanken, welche Hunderasse am besten zu Ihnen und Ihrer Lebenssituation passt.  

Dieser Artikel wurde erstmals produziert am 13.06.2024

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