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Welcher Hund passt zu mir?

Möchten Sie einen Hund an Ihrer Seite haben, sollten Sie sich Gedanken über die Hundegrösse und die Rasse machen. Dieser Ratgeber gibt einen Überblick.

Roman Heiz Foto
Roman Heiz

16.05.2024

Wer einen Hund haben möchte, soll vor dem Kauf wichtige Abklärungen wie Rasse oder Versicherung treffen.

Comparis / z. Vfg.

1.Hundewahl: Worauf muss ich achten?
2.Welche Hundegrösse ist die richtige für mich?
3.Hunde im ÖV und Flugzeug
4.Welche Hunderasse passt zu mir?
5.Häufige Fragen zur Hundewahl
6.Welche Versicherungen braucht mein Hund? 
7.Tierversicherung – Krankenkasse für Ihren Hund
8.Fazit: Welcher Hund passt zu mir?

1. Hundewahl: Worauf muss ich achten?

Bei der Wahl sollten Sie den Charakter des Hundes sowie allgemeine Merkmale wie Grösse und Rasse berücksichtigen. Wichtig: Nehmen Sie sich Zeit für ein gegenseitiges Kennenlernen und Beschnuppern.

Auch eine geeignete Wohnsituation ist wichtig. Die Faustregel: Je grösser und aktiver der Hund, desto mehr Platz und Bewegung sollten Sie ihm bieten können.

2. Welche Hundegrösse ist die richtige für mich?

Jeder Hund ist anders. Dennoch gibt es grössentypische Merkmale, aus denen sich mögliche Vorteile und Nachteile ergeben:

Kleine Hunde Vorteile Nachteile
Beliebte Rassen: Chihuahua, Malteser, Zwergpinscher
  • benötigen eher wenig Platz
  • oft längere Lebenserwartung
  • einfacher Transport im ÖV und Flugzeug
  • niedrigere Kosten
  • eher anfällig für Verletzungen
  • empfindlich gegenüber Wetterextremen
  • bellen teilweise schrill und laut

Mittelgrosse Hunde Vorteile Nachteile
Beliebte Rassen: Beagle, Cocker Spaniel, Border Collie
  • robust und agil
  • anpassungsfähig und vielseitig einsetzbar
  • moderater Platzbedarf
  • hinterlassen meist mehr Schmutz als kleine Hunde
  • kostenpflichtiger Transport im ÖV
  • Flugzeug-Transport nur im Frachtraum

Grosse Hunde Vorteile Nachteile
Beliebte Rassen: Deutscher Schäferhund, Golden Retriever, Labrador Retriever
  • imposantes Erscheinungsbild
  • bieten Schutz und Sicherheit
  • robust und aktiv
  • aktiver Lebensstil
  • hoher Platzbedarf
  • grosse Hinterlassenschaften
  • hinterlassen mehr Schmutz als kleine und mittlere Hunde
  • teurere Versicherung

Mit einem kleinen Hund haben Sie beim Reisen Vorteile: Hunde mit einer Schulterhöhe unter 30 cm reisen in der Schweiz im öffentlichen Verkehr in einem Korb oder einer Tasche kostenlos mit. Auch das Reisen mit Hunden im Flugzeug ist mit kleinen Hunden (max. 8 kg inkl. Hundetasche) deutlich einfacher.

Hunde ab 30 cm benötigen im ÖV ein gültiges Ticket zum Halbtax-Preis oder eine Hunde-Tageskarte. Im Flugzeug müssen mittlere und grosse Hunde (über 8 kg inkl. Hundetasche) zwingend in den Gepäckraum.

3. Welche Hunderasse passt zu mir?

Alle Hunde brauchen Bewegung und regelmässige Spaziergänge. Aber: Hunde haben unterschiedlich viel Energie. Je nach Hunderasse gelten bestimmte Energielevels als typisch und wahrscheinlich.

Hunde mit wenig Bewegungsdrang

Diese Hunderassen gelten im Allgemeinen als weniger aktiv als andere:

Familienhunde für Anfänger

Einige Hunderassen eignen sich meist besonders gut für Hundeanfänger und Familien mit Kindern. Sie haben in der Regel einen moderaten bis mittelgrossen Bewegungsdrang.

Zu den Anfänger-Hunden gehören zum Beispiel:

Hunde mit mittelgrossem Bewegungsdrang

Neben den Hunden für Anfänger gibt es weitere Hunde mit mittelgrossem Bewegungsdrang:

Hunde mit grossem Bewegungsdrang

Wer gerne mehrmals täglich ausgedehnte Spaziergänge oder Wanderungen unternimmt, ist mit aktiven Hunden gut bedient.

Diese Hunderassen sind sehr aktiv und brauchen viel Bewegung:

4. Häufige Fragen zur Hundewahl

Die Wesensmerkmale eines Hundes lassen sich bei Rassehunden aus einer vertrauenswürdigen Zucht in der Regel gut abschätzen. Zuchthunde sind aber meist deutlich teurer in der Anschaffung als Vierbeiner aus dem Tierheim.

Kaufen Sie nur Hunde von vertrauenswürdigen Züchtern. Seriöse Züchter drängen Sie nicht zum Kauf und tätigen keine Verkäufe, ohne die künftigen Besitzer davor kennengelernt zu haben. Auch beim Hundekauf im Internet müssen Sie einiges beachten.

Beliebte Hunderassen wie beispielsweise Chihuahuas, Bulldoggen oder Möpse sind teils stark überzüchtet. Die Folge: Sie neigen zu gesundheitlichen Problemen. Klären Sie vorab die gesundheitlichen Risiken ab – zum Beispiel bei einem Tierarzt.

Im Unterschied zu Rassehunden gehören die Vorfahren von Mischlingshunden unterschiedlichen Rassen an. Die Eigenschaften eines Mischlings sind darum teilweise schwer abzuschätzen

Klären Sie vor Aufnahme eines Mischlingshundes Folgendes ab:

  • Wer waren seine Eltern?

  • Gab es in der Vergangenheit gesundheitliche Probleme?

  • Wie ist das Tier aufgewachsen?

  • Wie verhält er sich Menschen und anderen Tieren gegenüber?

Durch die Adoption eines Hundes aus dem Tierheim erhält ein Vierpfoter die Chance auf ein neues, sicheres Umfeld. Tiere aus dem Tierheim haben manchmal eine belastete Vorgeschichte, die besondere Aufmerksamkeit erfordert. 

Je nach Vorgeschichte bestehen Verhaltensprobleme. Sie zu korrigieren, ist manchmal schwierig und braucht möglicherweise viel Geduld. Nehmen Sie sich also genug Zeit, den Hund kennenzulernen.

Die Entscheidung zwischen Rüde und Hündin hängt in der Regel ganz von den persönlichen Vorlieben ab. 

Hündinnen zeigen während der Läufigkeit besondere Verhaltensweisen. Rüden zeigen oft territoriales Verhalten und sind ganzjährig paarungsbereit. 

Die Erziehung und der Rückruf von unkastrierten Rüden ist bisweilen herausfordernd. Ein gutes und frühzeitiges Hundetraining ist hier besonders wichtig.

Grundsätzlich gibt es aber keine allgemeine Regel, welches Geschlecht «besser» oder leichter zu handhaben ist. Charaktere und Verhaltensweisen von Hunden können ganz unterschiedlich sein – unabhängig vom Geschlecht.

In der Schweiz gilt für bestimmte Rassen je nach Kanton eine Bewilligungspflicht oder ein Halteverbot, weil sie als potenziell gefährlich gelten.

Das sind die kantonalen Unterschiede (Stand Mai 2024):

  • Verboten sind bestimmte Rassen gemäss kantonaler Liste in den Kantonen Genf, Wallis und Zürich.

  • Im Kanton Freiburg besteht eine Bewilligungspflicht für ausgewählte Rassen. Hunde des Typs Pitbull (inkl. Mischlinge) sind verboten.

  • Eine Bewilligungspflicht für bestimmte Rassen gilt in den Kantonen Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Genf, Glarus, Schaffhausen, Solothurn, Tessin, Thurgau und Waadt.

Keine Beschränkung gibt es in den Kantonen Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden, Bern, Graubünden, Jura, Luzern, Neuenburg, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, St. Gallen, Uri und Zug.

Hunde werden im Schnitt 10 bis 15 Jahre alt. Die Lebenserwartung eines Hundes hängt massgeblich von der Rasse, der Grösse und den Lebensumständen ab.

  • Kleine Hunde werden durchschnittlich 15 bis 17 Jahre alt.

  • Mittelgrosse Hunde leben durchschnittlich 11 bis 13 Jahre.

  • Grosse Hunde werden durchschnittlich 8 bis 12 Jahre alt.

Ja, einige Hunderassen verlieren nur sehr wenig Haare. Sie gelten darum als hypoallergen – also geeignet für Menschen mit Hundeallergie. 

Der Pudel gilt wohl als die beliebteste Rasse für Allergikerinnen und Allergiker: Er verliert kaum Haare und ist nicht vom üblichen halbjährlichen Fellwechsel betroffen.

Wenig Haare verlieren zudem:

  • Bichon Frisé

  • Portugiesischer Wasserhund

  • Malteser

  • Schnauzer (Miniatur, Mittel- und Riesenschnauzer)

  • Irish Water Spaniel

  • Soft Coated Wheaten Terrier

  • Labradoodle

Die Liste ist nicht abschliessend.

Sind sie Allergikerin oder Allergiker? Dann ist es ratsam, vor der Anschaffung eines Hundes einige Zeit mit der jeweiligen Rasse zu verbringen. So stellen Sie sicher, dass keine allergischen Reaktionen auftreten.

Diese Überlegungen reduzieren das Risiko, dass Sie den Hundekauf im Nachhinein bereuen:

  • Schaffen Sie einen Hund nicht aus einer Laune heraus an. Das Leben mit einem Hund braucht viel Zeit und Ausdauer – und einige Vorbereitungen.

  • Ist genug Platz für den gewünschten Hund vorhanden?

  • Eignet sich die Umgebung für den Hund, gibt es genug Grünflächen?

  • Viele Kinder wünschen sich einen Hund. Die Eltern sind aber für die Betreuung und das Wohlbefinden des Hundes hauptverantwortlich.

  • Mieterinnen und Mieter müssen abklären, ob Hunde in der Wohnung erlaubt sind.

  • Wer in die Ferien reist, muss den Hund mitnehmen oder eine angemessene Hundebetreuung (Freunde, Tierheim) sicherstellen.

Passt ein Hund ins Haushaltsbudget? Für den Vierbeiner sollten Sie mit jährlichen Kosten von über 1’600 Franken rechnen.

5. Welche Versicherungen braucht mein Hund? 

Als Hundehalterin oder Hundehalter müssen Sie sich um den nötigen Versicherungsschutz kümmern.

Haftpflichtversicherung für Hunde

Beschädigt Ihr Hund fremdes Eigentum, verletzt er einen Menschen oder ein anderes Tier, haften in der Regel Sie als Hundehalterin oder Hundehalter. Im schlimmsten Fall drohen Kosten in Millionenhöhe.

Eine Haftpflichtversicherung ist für Hundehalterinnen und Hundehalter darum sinnvoll – und in den meisten Kantonen Pflicht. Wichtig: Prüfen Sie vor Abschluss einer Versicherung in den Vertragsbedingungen, ob Schäden durch Haustiere tatsächlich gedeckt sind.

Tierversicherung – Krankenkasse für Ihren Hund

Eine Tierversicherung schützt Sie vor finanziellen Risiken, falls Ihr Hund einen Unfall erleidet oder erkrankt. Je nach Deckung, Grösse, Rasse und Anbieter unterscheiden sich die Prämien teils stark. Vergleichen lohnt sich.

Tierversicherungen vergleichen

6. Fazit: Welcher Hund passt zu mir?

Die Anschaffung eines Hundes setzt den Startpunkt einer Freundschaft zwischen Tier und Mensch. Dabei sind die Vorlieben ganz individuell. Welcher Hund zu wem passt, lässt sich darum nicht so einfach beantworten.

Setzen Sie sich vorab ausgiebig mit den Eigenschaften verschiedener Hunde auseinander und lernen Sie den vierpfotigen Freund vor Ort kennen. Passt alles, darf er sich vielleicht schon bald auf ein tolles Hundeleben gemeinsam mit Ihnen freuen.

Dieser Artikel wurde erstmals produziert am 03.01.2022

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