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Leben mit Hund – so schaffen Sie ein gutes Umfeld

Wohnen mit Hund: So machen Sie Ihre Wohnung hundesicher. Mit Tipps, worauf Sie im Umfeld Ihrer Wohnung achten sollten.

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Magdalena Soll

19.06.2024

iStock / FollowTheFlow

1.Überlegungen vor der Anschaffung eines Hundes
2.Die optimale Wohnsituation für Hundebesitzer
3.Städtisches vs. ländliches Leben: Was ist besser für Hunde?
4.Anpassung des Hauses an einen neuen Hund
5.Hunde am Arbeitsplatz und im Homeoffice
6.Einfluss eines Hundes auf das Familienleben

1. Überlegungen vor der Anschaffung eines Hundes

Je nach Rasse, Grösse und Alter haben Hunde unterschiedliche Anforderungen an ihre Wohnsituation. Setzen Sie sich darum vor dem Hundekauf unbedingt mit den Bedürfnissen der Rasse auseinander. 

Ein sehr aktiver Hund beispielsweise fühlt sich mitten in der Grossstadt nicht wohl. In einer hellhörigen Wohnung wiederum möchten Sie lieber keinen Hund halten, der oft bellt. 

Stellen Sie sich folgende Fragen, um den passenden Hund zu Ihrer Wohnsituation zu finden: 

  • Sind in meiner Mietwohnung Hunde erlaubt?

  • Wie viel Platz habe ich für einen Hund? 

  • Hat der Hund die Möglichkeit, sich in Ruhe zurückzuziehen?

  • Bin ich oft mit meinem Hund unterwegs oder sind wir eher zu Hause?

  • Ist die Wohnung hellhörig?

  • Gibt es einen Garten? 

  • Gibt es genügend Grünflächen in der Nähe?

  • Gibt es viele Treppen zu bewältigen?

  • Sind Kinder oder andere Tiere im Haushalt? 

  • Wie viel Zeit habe ich? Wo ist der Hund, wenn ich arbeite?

2. Die optimale Wohnsituation für Hundebesitzer

Ob sich ein Hund bei Ihnen wohlfühlt, hängt unter anderem stark von Ihrem Zuhause und der Einrichtung ab. Faktoren wie Grösse, Zugänglichkeit und Lage Ihres Heims können entscheidend sein.

Grösse

Die Grösse Ihres Zuhauses ist der Fellnase nicht so wichtig – vorausgesetzt, sie bekommt genügend Auslauf und hat einen ruhigen Rückzugsort. Trotzdem: Mit einem Berner Sennenhund wird es eng in der Einzimmerwohnung. Zweimal Schwanzwedeln und alle Regale sind abgeräumt. 

Entscheidend für die nötige Grösse der Wohnung sind Charakter und Bewegungsdrang des Hundes: Grundsätzlich eignen sich ruhige Hunde mit geringem Wachinstinkt besser für kleine Wohnungen. 

Treppen

Wohnungen in einem erhöhten Stockwerk ohne Lift sind ungeeignet für Hunde mit Gelenkproblemen und gewisse Rassen. Kleine Hunde können Sie in diesem Fall einfach tragen. Beim vorher genannten Berner Sennenhund wird das aber schwierig. 

Lärm

Ein weiterer Faktor ist der Lärmpegel in der Wohngegend. Konstante, laute Geräusche können Stress auslösen. Zudem eignen sich eher Wohnungen mit unempfindlichen Bodenbelägen.

Tipp: Als Hundebesitzer oder -besitzerin haften Sie für allfällige Schäden, die Ihr Hund verursacht. Eine Haftpflichtversicherung lohnt sich und ist in einigen Kantonen sogar Pflicht.

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3. Städtisches vs. ländliches Leben: Was ist besser für Hunde?

Wo sich ein Hund wohler fühlt, hängt ganz von seinen individuellen Bedürfnissen ab. 

Vor- und Nachteile für einen Hund in der Stadt

In der Stadt profitieren die Tiere vermehrt von sozialen Interaktionen mit anderen Hunden und Menschen sowie von der Nähe zu Tierarztpraxen. Aktuelle Studien zeigen, dass Stadthunde bei angemessener Haltung kein höheres Stresslevel aufweisen als Landhunde. Hunde mit sehr hohem Erregungslevel haben in der Stadt aber Mühe. 

Bei einem Umzug vom Land in die Stadt ist es wichtig, das Tier langsam an das neue Umfeld zu gewöhnen. Tiere aus ausländischen Tierheimen tun sich allerdings oft schwer mit der Anpassung ans Stadtleben.

Vor- und Nachteile für einen Hund auf dem Land

Ländliche Gegenden bieten dagegen mehr Freiraum zum Laufen und Spielen. Besonders aktive Rassen mit viel Bewegungsdrang schätzen das. Auch ängstliche Hunde fühlen sich in der ruhigeren Umgebung wohler. Ein möglicher Nachteil des Lebens auf dem Land: die in der Regel geringere Auswahl an Tierarztpraxen.

4. Anpassung des Hauses an einen neuen Hund

Wie kann ich sicherstellen, dass meine Wohnung oder mein Haus hundefreundlich ist? Neben regelmässigem Auslauf ist vor allem ein ruhiger Schlafplatz ohne Zugluft oder starke Sonneneinstrahlung essenziell für den Hund. Das Tier soll sich dort zurückziehen und gleichzeitig das Familiengeschehen beobachten können. Auch der Futternapf muss so platziert sein, dass der Hund ungestört fressen kann. 

Etwas mehr Zeit sollten Sie der Sicherheit des Hundes widmen. Denn was die Gefahren im Haushalt betrifft, sind Hunde im Grunde genommen flauschige Kleinkinder. Setzen Sie Ihren Hund keinen unnötigen Risiken aus. Vor allem, wenn es sich um einen Welpen handelt.

Was für uns ein Genuss ist, kann für unsere geliebte Fellnase tödlich enden. Achten Sie besonders auf:

  • Avocado

  • Knoblauch

  • Zwiebeln

  • Bärlauch

  • Schnittlauch

  • Kakao/Schokolade

  • Koffein

  • Trauben und Rosinen

  • Obstkerne

  • Nüsse wie Macadamia, Walnüsse oder Muskatnuss

  • Rhabarber (inklusive Blätter)

  • Rohe Eier

  • Scharfe Gewürze

  • Alkohol

  • Knochen bedeuten ein hohes Verletzungsrisiko

Viele beliebte Zimmer- und Balkonpflanzen sind für Haustiere höchst giftig. Informieren Sie sich über Ihre Pflanzen und platzieren Sie diese gegebenenfalls ausser Reichweite der Vierbeiner. Haben Sie draussen ebenfalls ein Auge darauf, woran Ihre Fellnase knabbert. Vorsicht ist vor allem bei Wolfsmilchgewächsen geboten sowie bei diesen Zimmerpflanzen: 

  • Begonie

  • Drachenbaum

  • Efeu

  • Efeutute

  • Einblatt

  • Geranie

  • Monstera

  • Tulpen

  • Weihnachtsstern

  • Yucca

Wie bei kleinen Kindern gilt: Verstauen Sie Medikamente, Reinigungsprodukte und andere Chemikalien ausserhalb der Reichweite des Hundes. Verschliessen Sie zudem alle Behälter immer gut.

Vermeiden Sie Unfälle durch herumliegende, verschluckbare Kleinteile wie Reisszwecken, Nadeln oder Batterien. Scharfe oder spitze Gegenstände sowie Stromkabel müssen für den Hund unzugänglich sein. Nutzen Sie Kabelschutzleisten und Kindersicherungen für Steckdosen. Achtung bei Bügeleisen, tiefliegenden Backöfen und anderen Hitzequellen! 

Verlegen Sie Ihre Kabel hundesicher. Denn: Hunde kauen gerne auf Kabeln rum, etwa wenn ihnen langweilig ist. Dazu können Sie zum Beispiel einen Kabelschlauch nutzen.

Stellen Sie sicher, dass der Hund beim Anstossen an Möbel keine Gegenstände umwerfen kann. Bei Welpen räumen Sie die untersten Regale vorübergehend am besten ganz aus und entfernen wertvolle Gegenstände sowie Teppiche. Geschlossene Möbelfronten helfen, das Zerkauen von Habseligkeiten zu vermeiden.

Sie sollten Ihren Balkon hundesicher machen. Dazu sollten Sie unter anderem giftige Pflanzen entfernen.

Sorgen Sie aber auch dafür, dass der Hund nicht vom Balkon fallen kann. Schliessen Sie Lücken im Geländer des Balkons. Sonst kann der Hund durchfallen oder mit dem Kopf stecken bleiben. Das geht etwa mit Plexiglas oder Hühnerdraht. Stellen Sie sicher, dass der Hund nicht über das Geländer springen kann.

Rassen mit langem Rücken und kurzen Beinen, wie Dackel oder Basset, sollten Treppen meiden. Dasselbe gilt für Hunde mit Gelenkproblemen. Für Welpen besteht bei allen Rassen erhöhte Gefahr, dass sie ausrutschen und im schlimmsten Fall ein Stockwerk tiefer fallen. Verwenden Sie Treppenschutzgitter und rutschfeste Stufenmatten für zusätzliche Sicherheit.

Hunde lieben es, im Garten herumzutollen! Noch mehr Spass macht es, wenn dieser ein kleines Hundeparadies ist: Mit einem Sandkasten zum Buddeln, einem Planschbecken für heisse Tage, Futtersuchspielen oder einem spannenden Hindernisparcours. 

Idealerweise haben Sie eine grosszügige Grünfläche mit robuster Rasensorte. Ein guter Zaun sorgt dafür, dass der Hund im Garten bleibt. Welpen dürfen dennoch niemals unbeaufsichtigt sein. Und ganz wichtig: Auch der schönste Garten ersetzt die täglichen Spaziergänge nicht!

Wichtig: Falls vorhanden, sollten Sie auch das Beet hundesicher machen. Das heisst: Pflanzen Sie nichts, was für den Hund giftig ist.

5. Hunde am Arbeitsplatz und im Homeoffice

Überlegen Sie sich vor der Anschaffung eines Hundes, wie viel Zeit Sie ihm widmen können. Denn gemäss dem Schweizer Tierschutz STS sollten Hunde maximal vier Stunden täglich alleine verbringen. Wobei es von der Rasse abhängig ist, wie viel Aufmerksamkeit ein Hund braucht. Dank Homeoffice und flexibler Arbeitszeiten sind ein Vollzeitjob und Hundehaltung aber durchaus vereinbar. 

In immer mehr Unternehmen dürfen Sie den Hund mit zur Arbeit nehmen. Fragen Sie trotzdem erst um Erlaubnis. Stellen Sie sicher, dass niemand im Büro allergisch ist. Eine gute Erziehung ist hier wichtig, damit der Hund nicht stört. Alternativ können Familie, Freunde oder professionelle Hundesitter die Betreuung übernehmen. Hundetagesstätten sind in Notfällen ebenfalls eine gute Lösung.

6. Einfluss eines Hundes auf das Familienleben

Kinder, die mit Hunden aufwachsen, profitieren davon in ihrer sozialen und emotionalen Entwicklung: Viele sind geschickter in nonverbaler Kommunikation und bewältigen Stress besser. Durch die mit dem Tier verbundenen Pflichten lernen Sie zudem früh, Verantwortung zu übernehmen. Die Integration eines Hundes in die Familie erfordert aber eine gewisse Anpassung und Vorbereitung.

Kinder auf den ersten Hund vorbereiten

Klären Sie bei der Adoption ab, ob sich der Hund als Familienhund eignet. Umgekehrt muss das Kind einen respektvollen und pflichtbewussten Umgang mit dem Tier lernen: Ein Hund ist nicht nur zum Spielen und Kuscheln da ist, sondern bedeutet auch Arbeit.  

Egal wie brav ihr Hund ist: Lassen Sie ihn nie mit zu jungen Kindern alleine. Ob Ihre Kinder bereits Verantwortung für Ihren Hund übernehmen können, können Sie selber am besten einschätzen. Es passiert schnell, dass ein Kind den Hund bedrängt und er sich wehrt. Kleine Kinder können jedoch das Drohverhalten noch nicht einordnen. 

Den Hund auf Familienzuwachs vorbereiten

Verhindern Sie Eifersucht, indem Sie Ihrem Vierbeiner nach der Geburt eines Babys ausreichend Aufmerksamkeit und Kuscheleinheiten schenken. Während der Schwangerschaft können Sie ihm die Situation erklären, indem sie ihn Ihren Bauch und die Babysachen beschnüffeln lassen. Es ist wichtig, dass Ihr Familienhund gut auf Signale reagiert. 

Dieser Artikel wurde erstmals produziert am 19.06.2024

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