Finanzierung des Eigenheims in der Schweiz
Für die Finanzierung des selbst bewohnten Eigenheims benötigen Sie neben Eigenkapital in der Regel zusätzlich Fremdkapital. Banken, Versicherungen und Pensionskassen unterstützen Sie dabei.
08.04.2022
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1. Haus-Finanzierung in der Schweiz: Wie viel Eigenkapital braucht es?
Sie müssen für den Hauskauf mindestens 20 Prozent des Immobilienwertes selbst bezahlen können. Verwenden Sie nicht Ihr ganzes Erspartes für das neue Eigenheim. Halten Sie mindestens 5 Prozent des Liegenschaftswerts als Reserve bereit.
Maximal 80 Prozent sind durch eine Hypothek fremdfinanziert. Ein konkretes Beispiel: Die Bank schätzt ein Wohnobjekt auf eine Million Franken. Hier müssen Sie mindestens 200’000 Franken selbst einbringen können.
2. Eigenkapital fürs Haus: Diese Geldquellen dürfen Sie anzapfen
Kaufen Sie eine Immobilie für den ganzjährigen Eigengebrauch? Dann dürfen Sie für die Finanzierung Gelder aus der Säule 3a und Pensionskasse verwenden. Maximal die Hälfte des Eigenkapitals darf aus der beruflichen Vorsorge stammen – also 10 Prozent des Immobilienwertes.
Die Finanzierung durch Vorsorgekapital können Sie entweder durch den Vorbezug von Vorsorgegeldern oder durch die Verpfändung tätigen.
10 Prozent des Kaufpreises müssen Sie zwingend mit Eigenmitteln aufbringen können, die nicht aus der 2. Säule stammen. Dazu gehören etwa:
Ersparnisse
Wertschriften
Erbvorbezug/Schenkungen
Säule-3a-Guthaben
3. Tragbarkeit: Was können Sie sich leisten?
Für die Hypothekaranbieter spielt nebst dem Eigenkapital auch das Einkommen eine Rolle. Die Anbieter gewähren eine Hypothek nur, wenn die laufenden Kosten einen Drittel Ihres Bruttoeinkommens nicht übersteigen. So stellt die Bank sicher, dass die Immobilie finanziell tragbar ist.
Zu den laufenden Kosten gehören ein fiktiv gerechneter Hypothekarzins von 5 Prozent, Amortisationen und Unterhalts- und Nebenkosten. Weiterführende Informationen zu Tragbarkeit und Belehnung finden Sie im verlinkten Artikel.
Möchten Sie eine erste Einschätzung, ob Sie sich eine Immobilie leisten können? Mit dem Hypothekenrechner von Comparis finden Sie das schnell und einfach heraus.
4. Kredit für den Hauskauf: Diese Hypotheken gibt es
Die Hypothek ist ein Darlehen für den Immobilienkauf. In der Schweiz gibt es verschiedene Hypothekarmodelle. Die geläufigsten Modelle sind:
Saron-Hypothek (früher Libor-Hypothek)
5. Finanzierung für den Hauskauf: Erste und zweite Hypothek
Die meisten Personen müssen einen Kredit aufnehmen für den Hauskauf. Die Hypothek ist in der Regel zweigeteilt:
Die 1. Hypothek können Sie für einen Betrag von maximal zwei Dritteln des Verkehrswertes der Immobilie aufnehmen.
Die 2. Hypothek füllt die Finanzierungslücke bis zum geforderten Eigenkapital auf.
Grundsätzlich können Sie eine Hypothek erst beantragen, wenn Sie eine passende Immobilie gefunden haben. Ein komplettes und sauberes Dossier erhöht die Chancen auf die Hypothek. Erfahren Sie hier, welche Unterlagen Sie für die Finanzierung des Eigenheims brauchen.
6. Hypothek für den Hauskauf: So finden Sie das richtige Angebot und Finanzierungspartner
Die Wahl des richtigen Hypothekmodells für die Finanzierung des Eigenheims ist nicht einfach. Saron-Hypotheken sind zurzeit am günstigsten. Wer keine Marktrisiken eingehen möchte, ist mit der Festhypothek besser bedient.
Behalten Sie die Veränderungen des Hypothekenmarktes im Blick und abonnieren Sie Services wie unseren Hypobarometer. Es lohnt sich, verschiedene Offerten einzuholen und zu vergleichen. Wer nicht gerne selbst feilscht, kann sich professionelle Hilfe holen.
Dieser Artikel wurde erstmals produziert am 06.11.2018