Zollgebühren Schweiz: Wie hoch sind sie?

1. Online-Shopping im Ausland: Welche Zusatzkosten können anfallen?

Viele internationale Händler verschicken ihre Ware in die Schweiz. Aber: Sendungen aus dem Ausland sind zoll- und mehrwertsteuerpflichtig. Sie werden also oft teurer als gedacht.

Folgende Kosten können bei einer Bestellung im Ausland zum Verkaufspreis hinzukommen:

1. Mehrwertsteuer (MWST)

2. Zollabgaben

3. Bearbeitungsgebühren der Speditionen für die Verzollung (Verzollungsgebühren)

In einigen Fällen können noch weitere Kosten anfallen. Beispiel: Nachforschungen aufgrund eines nicht korrekt deklarierten Pakets.

Bei der Mehrwertsteuer gibt es eine Abgabenfreigrenze von fünf Franken. Das heisst: Liegt die Mehrwertsteuer unter fünf Franken, müssen Sie nichts zahlen. Dadurch ergeben sich folgende Freigrenzen:

• Bei einem Mehrwertsteuer-Satz von 8,1 Prozent: Waren unter 63 Franken inklusive Versandkosten

• Bei einem Mehrwertsteuer-Satz von 2,6 Prozent: Waren unter 194 Franken inklusive Versandkosten

Für private Geschenksendungen aus dem Ausland gilt eine Freigrenze von 100 Franken. Alkohol und Tabak sind davon ausgenommen. Das Paket muss eindeutig als Geschenksendung gekennzeichnet sein. 

3. Wie hoch sind die Zollabgaben in der Schweiz?

Die Zollabgaben werden anhand des Gewichts berechnet. Bei vielen Produkten beträgt die Zollabgabe weniger als 1 Franken pro Kilogramm. Es gelten höhere Sätze für

• Alkohol

• Tabakwaren

• Lebensmittel

• Textilien

• Schmuck

Sie müssen nur Zollabgaben zahlen, die höher als fünf Franken sind. Aus diesem Grund fallen bei vielen Online-Bestellungen keine Zollabgaben an.

4. Wie hoch sind die Bearbeitungsgebühren für die Verzollung?

Die Verzollung von Paketen aus dem Ausland übernimmt die jeweilige Spedition, etwa die Post. Die Spedition verlangt für diese Dienstleistung in der Regel Bearbeitungsgebühren. Sie unterscheiden sich je nach Anbieter.

Einige Anbieter verzichten bei abgabenfreien Paketen auf die Bearbeitungsgebühr. Am besten erkundigen Sie sich vorab bei der zuständigen Spedition über die Preise.

5. Zollgebühren in der Schweiz berechnen: Beispiel

Sie möchten für Ihre Bestellung die Zollgebühren berechnen? Das ist unter Umständen kompliziert. Denn: Die Höhe der Zusatzkosten ist abhängig von

• Preis

• Wechselkurs

• Spedition

• Ware 

Gibt es einen Zollrechner für die Schweiz?

Es gibt keinen offiziellen Zollgebühren-Rechner für die Schweiz. Dieses Beispiel zeigt Ihnen aber, wie Sie die Zollgebühren berechnen können:

Zollkosten berechnen in der Schweiz bei Bestellungen mit mehreren Paketen

Speditionen können nicht erkennen, ob Sendungen in einem oder mehreren Paketen ankommen. Deswegen müssen alle Pakete korrekt deklariert sein.

Der Einfuhrzoll wird nur für den effektiven Inhalt des Pakets berechnet. Ausnahme: Der gesamte Warenwert liegt über der Freigrenze, die einzelnen Pakete aber nicht. Dann erfolgt eine Verzollung auf den Gesamtwert. 

Beispiel: Sie haben in einem Onlineshop mehrere Teile für insgesamt 100 Franken bestellt. Sie kommen in zwei Paketen mit je 50 Franken Warenwert an. Der Zoll berechnet die Zollkosten dann anhand der 100 Franken und Sie müssen etwas zahlen.

6. Wie kann ich die Verzollungskosten in der Schweiz bezahlen?

Wie und wann Sie die Gebühren bezahlen können, hängt von der Spedition ab. Bei der Post können Sie Importkosten über den Online-Dienst «Meine Sendungen» bezahlen. Alternativ ist auch die Zahlung an der Haustür mit Twint oder Bargeld möglich.

Bei anderen Anbietern ist unter Umständen keine Barzahlung möglich, etwa bei Fedex. Erkundigen Sie sich im Zweifelsfall vorab.

7. Wie kann ich Zollkosten in der Schweiz sparen?

Folgende Tipps helfen Ihnen, bei Bestellungen im Ausland die Zusatzkosten tief zu halten:

• Bitten Sie die Absenderin oder den Absender darum, eine günstige Versandart zu wählen.

• Vermeiden Sie die Aufteilung der Lieferung auf mehrere Pakete.

• Bitten Sie die Absenderin oder den Absender um eine korrekte Deklaration des Paketinhalts.

• Benutzen Sie eine ausländische Lieferadresse, wie sie verschiedene Firmen bereitstellen. Gegen eine Gebühr können Sie das Paket an eine grenznahe Adresse schicken lassen. Da können Sie es abholen und dann persönlich in die Schweiz einführen.

  • Vorteil: Sie können Waren bis zu einem Gesamtwert von 300 Franken mehrwertsteuerfrei einführen. Ab 2025 reduziert sich die Freigrenze auf 150 Franken pro Person.

  • Nachteil: Das lohnt sich nur bei überschaubaren Fahrtkosten. Bei verschiedenen Produkten gelten ausserdem Einschränkungen.

• Einige Anbieter im grenznahen Ausland verzollen Pakete für Sie. Anschliessend senden sie diese an Ihre Adresse weiter.

  • Vorteil: Sie zahlen die im Ausland geltenden Preise. Die sind oft niedriger als die Preise in der Schweiz.

  • Nachteil: Es fallen Servicegebühren an, die je nach Dienstleister stark variieren. Die können höher sein als bei herkömmlichen Speditionen. Ausserdem erhalten Sie die ausländische Mehrwertsteuer nicht zurück.

8. Haben Sie weitere Fragen zur Verzollung?

Die Zoll-FAQ der Post beantworten die häufigsten Fragen zu den Kosten für Sendungen aus dem Ausland. Ansonsten können Sie sich direkt an die Spedition Ihres Pakets wenden.