Lagerraum mieten: Das kostet das Einlagern Ihrer Möbel in der Schweiz
Die neue Wohnung ist noch nicht bezugsbereit, die alte schon wieder vermietet: Sie brauchen einen Lagerraum, damit Sie Ihre Möbel lagern können. Wie finden Sie den richtigen Lagerraum? Was kostet er? Und worauf müssen Sie achten?
14.11.2022
iStock / chandlerphoto
Welche Lagermöglichkeiten habe ich?
Beim kostenpflichtigen Einlagern Ihrer Möbel haben Sie grundsätzlich die Wahl zwischen einem von Profis bewirtschafteten konventionellen Lagerraum und der Selbsteinlagerung (Selfstorage).
Was ist der Unterschied zwischen Lagerraum und Selfstorage?
Bei einem konventionellen Lagerraum geben Sie Ihren Hausrat ab. Es wird eine Inventarliste erstellt. Ihre Gegenstände sehen Sie beim Abholen wieder. In der Zwischenzeit ist der Zutritt zum Lagerraum meist nur auf Voranmeldung und mit einem Mitarbeitenden möglich.
Bei Selfstorage verstauen Sie Ihr Hab und Gut typischerweise selbst in einem von Ihnen gemieteten, abgetrennten Raum. Zu diesem Raum haben Sie während der Öffnungszeiten oder rund um die Uhr Zugang.
Viele Umzugsunternehmen bieten Lagerlösungen an. Das Angebot dieser Firmen umfasst häufig Mischformen zwischen professioneller Einlagerung und Selfstorage. Sie verfügen zum Teil über Selfstorage-Boxen innerhalb von grösseren Lagerhallen oder unterstützen Sie auf Wunsch beim Einräumen Ihrer Box oder Ihres Containers.
Welche Lösung ist die bessere?
Wer seine Habseligkeiten längere Zeit einlagert und keinen Zugriff darauf braucht – etwa im Fall einer Weltreise – fährt mit einer konventionellen Lagerraumlösung oft günstiger. Wer flexibel auf seine Sachen zugreifen möchte, ist mit Selfstorage besser bedient. Viele Selfstorage-Anbieter arbeiten mit Umzugsunternehmen zusammen und unterstützen Sie gegen den entsprechenden Aufpreis bei Umzug und Einlagerung.
Holen Sie auf jeden Fall verschiedene Offerten ein. Wichtig sind unabhängig von der Art der Lagerung auch eine konstante Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Die Temperatur sollte nicht unter 10 Grad Celsius fallen und die Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent betragen, damit Gegenstände aus Holz, Papier, Karton oder Stoff nicht modern oder Risse bekommen. Fragen Sie bei Bedenken beim Anbieter nach.
Wo kann ich einen Lagerraum mieten?
Es gibt schweizweit zahlreiche Anbieter von konventionellen Lagerräumen und Selfstorage-Boxen. Konventionelle Lager bieten unter anderem Kehrli+Oehler (Bern, Kerzers, Kloten), welti-furrer (Bern, Windisch, Zürich, Dielsdorf – auch Selfstorage) oder Gmür + Co. AG (Luzern, Sursee – auch Selfstorage). Auf der Vergleichsplattform storabble können Sie freie Lagerräume an über 100 Standorten in der Schweiz finden und vergleichen.
Tipp: Bei der Offertanfrage über Comparis können Sie in den Bemerkungen angeben, wenn Sie neben der Umzugshilfe auch an einer Lagerlösung interessiert sind.
Zu den grossen Selfstorage-Anbietern zählen etwa Zebrabox (11 Standorte in der Deutsch- und Westschweiz), placeB (über 20 Standorte in der Deutschschweiz) oder Mybox (Zürich, Bern, Basel). Im Tessin bietet zum Beispiel Casaforte Selfstorage an.
Dient das Lager als Zwischenlösung zwischen zwei Wohnungen, sollte es in der Nähe des alten oder neuen Wohnortes liegen. Damit sparen Sie kostbare Fahrzeit. Sie ziehen beispielsweise von Zürich nach Bern. Ein Lagerraum in Chur liegt dann eher ungünstig. Holen Sie Offerten von verschiedenen Standorten ein. Je nach Lagerort können Sie einiges an Mietkosten sparen.
Wie gross muss der Lagerraum sein?
Bei der Selbsteinlagerung müssen Sie sich für eine Raumgrösse entscheiden. Das benötigte Volumen abzuschätzen, ist schwer. Lagerräume sind meist zwischen 2,8 und 3 Metern hoch. Stapeln lohnt sich. Einige Anbieter verfügen auf ihrer Website über einen Volumenrechner oder geben Richtwerte für den benötigten Lagerraum an:
| Kleiner Keller | Einzelne Möbel/ Kisten | 1-Zimmer-Wohnung | 2-Zimmer-Wohnung | 3-Zimmer-Wohnung | 4-Zimmer-Wohnung | 5-Zimmer-Wohnung | |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Volumen in m3 | 3–4 | 5–7 | 8–10 | 11–16 | 17–24 | 27–36 | 45–56 |
| Fläche in m2 | 1–1,5 | 2–2,5 | 2,5–3,5 | 3,5–5,5 | 5,5–8 | 9–12 | 15–18 |
| Platz für zum Beispiel | 14 Kisten, 1 Paar Ski, 6 Ordner | 20 Kisten, 2 Stühle, 1 Tisch | 20 Kisten, Sofa, TV, Schrank, Bett, 2 Stühle | 30 Kisten, Sofa, Sessel, TV, Schrank, Bett, Tisch, 4 Stühle | 50 Kisten, Sofa, Sessel, TV, 2 Schränke, Bett, Tisch, 6 Stühle, Büro | 80 Kisten, Sofa, Sessel, TV, 2 Schränke, Bett, Tisch, 6 Stühle, 2 Kinderzimmer, Büro, Keller | 120 Kisten, Sofa, Sessel, TV, 4 Schränke, Bett, Tisch, 8 Stühle, 3 Kinderzimmer, Büro, Keller, Terrasse |
Quelle: Zebrabox
Nehmen Sie einen Augenschein vor Ort, bevor Sie sich für eine Lagergrösse entscheiden.
Wie viel kostet es, einen Lagerraum zu mieten?
Lagerraum wird im Voraus bezahlt. Die erste Miete ist meist mit Vertragsabschluss fällig. Bei manchen Anbietern wird die Miete bei längerer Dauer günstiger. Allerdings müssen Sie dann oft die Miete für die gesamte Dauer vorab bezahlen. Die in der Tabelle angegebenen Preise sind ungefähre Werte.
| Lagervolumen m3 | 1 | 6 | 10,2 | 18,9 | 29 | 30 | 37,7 | ab 40 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Ungefährer Preis CHF/Monat | 45 | 85 | 130 | 240 | 333 | 400 | 440 | 560 |
Was bieten die Anbieter von Lagerräumen zusätzlich an?
Umzugsunternehmen mit Lagerräumen bieten bei Bedarf auch die Hilfe von Zügelleuten an, holen Ihre Möbel zuhause ab und liefern Sie auch wieder aus. Gerade beim Einlagern von schweren oder sperrigen Gegenständen erleichtert das die Arbeit.
Für sehr kostbares eingelagertes Gut lohnt sich eine Versicherung. Fragen Sie bei Ihrer Hausratversicherung nach, ob Ihr Hab und Gut auch ausserhalb des Zuhauses in den Versicherungsschutz eingeschlossen ist. Falls nein, bieten viele Lagerdienstleister die Versicherungsdeckung gegen einen Aufpreis an. Manche Anbieter setzen für die Einlagerung eine Versicherung gegen Diebstahl und Elementarschäden voraus und schliessen diese teilweise automatisch in den Mietpreis mit ein. Rechnen Sie in diesem Fall monatlich mit rund 5 bis 10 Franken Versicherungsprämien pro 10’000 Franken Versicherungswert.
Fast alle Anbieter überwachen ihre Gebäude innen und aussen mit Videokameras und verfügen über eine Alarmanlage. In einem Lager sind Ihre Sachen somit einerseits vor fremden Blicken geschützt, andererseits sinkt dank diesen Präventionsmassnahmen auch das Diebstahlrisiko.
Wie lagere ich meinen Hausrat möglichst platzsparend?
Beim Einlagern ist Platz Geld. Räumen Sie deshalb Möbel und Kisten clever ein.
Planen Sie, was Sie wo hinstellen: Während der Lagerzeit benötigte Gegenstände kommen zuletzt in den Lagerraum. Machen Sie einen Plan, was Sie wohin räumen. So finden Sie die Dinge schneller. Den Plan hängen Sie im Lagerraum neben der Tür an die Wand.
Bauen Sie die Möbel auseinander: Ein Schrank braucht in seine Einzelteile zerlegt viel weniger Platz. Schrauben Sie die Tischplatte von den Beinen. Entfernen Sie die Füsse vom Bett und zerlegen Sie den Bettrahmen. Geben Sie alle Schrauben eines Möbelstücks in einen kleinen Plastiksack und kleben Sie diesen an die Unter- oder Hinterseite eines Möbelteiles. So gehen keine Schrauben verloren.
Schwere Sachen zuunterst: Schwere und sperrige Möbel lagern Sie zuunterst. So zerdrücken sie keine anderen Dinge. Verschachteln Sie die Möbel und Gegenstände ineinander. So brauchen Sie weniger Platz.
Richtig verpacken: Verstauen Sie Ihre Sachen nach Räumen geordnet in Umzugskartons oder Bananenschachteln. Der Vorteil von Letzteren: Sie sind sehr stabil und lassen sich daher gut stapeln.
Stapeln bis zur Decke: Nutzen Sie die Höhe der Lagerräume. Stellen Sie beispielsweise das Sofa hochkant auf die Seitenlehne. Nehmen Sie zum Einlagern eine Treppenleiter mit.
Nutzen Sie jede Ecke: Verstauen Sie kleinere Gegenstände in Nischen oder den Schubladen der eingelagerten Möbel.
Kartonboxen beschriften: Verlassen Sie sich nicht auf Ihr Gedächtnis. Beschriften Sie alle Kisten oder legen Sie eine Lagerliste an.
Was sollte in einem Lagerraum nicht eingelagert werden?
Was lebt oder stinkt, darf in den meisten Lagerhäusern und bei den meisten Selfstorage-Anbietern nicht eingelagert werden. Auch Drogen, Waffen und leicht Brenn- oder Entflammbares sind nicht erlaubt. Als Faustregel gilt: Sie dürfen nichts einlagern, was zu einer Gefahr werden könnte. Das bedeutet etwa auch, dass Sie beim Rasenmäher vorher den Treibstoff ablassen und den Tank austrocknen müssen.
Zimmerpflanzen sind zum Einlagern nicht geeignet. Bringen Sie sie am besten im Freundeskreis unter. Fällt Ihre Einlagerung in die Wintermonate? Dann können Sie sich auch bei Gärtnereien nach Lagermöglichkeiten für die grünen Mitbewohner umsehen. Viele bieten eine professionelle Pflanzenüberwinterung an.
Weitere hilfreiche Tipps und Checklisten zum Thema Umzug finden Sie im Comparis-Umzugsratgeber.
Dieser Artikel wurde erstmals produziert am 15.07.2019