Autoversicherungen werden 2025 wieder teurer
Eine aktuelle Comparis-Analyse zeigt: Viele Autoversicherer in der Schweiz erhöhen 2025 die Prämien für Bestandskundinnen und Bestandskunden.
03.12.2024
iStock / Eva-Katalin
1. Wie entwickeln sich die Prämien der Autoversicherung?
Autoversicherungen sind im Langzeitvergleich zwar deutlich erschwinglicher geworden. Aber: Eine Comparis-Analyse zeigt, dass viele Autoversicherer in der Schweiz die Prämien für Bestandskundinnen und -kunden 2025 erhöhen werden.
6 von 13 angefragten Versicherern haben eine allgemeine Prämienanpassung fürs nächste Jahr angekündigt. Bei 4 Anbietern sind individuelle Prämienerhöhungen bei bestehenden Verträgen möglich.
Muss ich eine Prämienerhöhung akzeptieren?
Sie können den Vertrag nach einer Prämienerhöhung seitens Versicherer kündigen und zu einem günstigeren Anbieter wechseln – auch ausserhalb der regulären Kündigungsfristen. Voraussetzung: Es handelt sich um eine allgemeine Prämienanpassung und nicht etwa um eine Erhöhung aufgrund eines Schadensfalls.
Prüfen Sie die Autoversicherung kritisch und ziehen Sie gegebenenfalls einen Wechsel in Betracht.
2. Zahlen Ausländer mehr für die Autoversicherung?
Ausländer in der Schweiz zahlen teils deutlich mehr für ihre Autoversicherung als Schweizer. Das zeigt unsere Analyse von Vollkasko-Prämien.
Das ist uns aufgefallen:
Die durchschnittlichen Prämienaufschläge für eine Vollkaskoversicherung liegen im Vergleich zu Schweizer Autofahrern bei bis zu 74,4 Prozent.
Junglenker aus dem Kosovo, aus Nordmazedonien und der Türkei zahlen am meisten.
Für erfahrene Lenker betragen die Ausländerzuschläge bis zu 54,8 Prozent.
Die Nationalität ist bei den Versicherern ein wichtiges Kriterium, um die Wahrscheinlichkeit eines Schadenseintritts zu berechnen – auch wenn es unfair erscheint.
Interessant: Auch Schweizer können vom Prämienaufschlag nach Nationalitäten betroffen sein: So zahlen deutsche Lenker teils weniger als Schweizer. Das Phänomen zeigt sich in mehreren Regionen und bei unterschiedlichen Automodellen.
Comparis hat für die Erhebung die Versicherungsprämien der folgenden neun Nationalitäten verglichen: Schweiz, Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien, Nordmazedonien, Portugal, Türkei und Kosovo. Dabei wurden im Juni 2024 85’483 Online-Angebote untersucht.
Ausgewählte Fahrzeuge (Preise ohne Steuern):
Cupra Formentor Hybrid (49’630 Franken), Fiat 500 Modell 2015 (21’254 Franken), Mercedes-Benz GLC-Klasse ab 2022 (73’630 Franken), Škoda Octavia Combi Benzin ab 2020 (38’446 Franken), Tesla Model Y (46’244 Franken), VW Golf VIII Benzin ab 2020 (40’056 Franken); Kaufjahr 2024, 1. Inverkehrsetzung Januar 2024. Nicht geleast.
Fahrerprofile:
Erstes Fahrerprofil: Alter 42 Jahre, männlich, Führerschein seit 24 Jahren.
Zweites Fahrerprofil: Alter 20 Jahre, männlich, Führerschein seit 2 Jahren.
Für alle Fahrerprofile gilt: keine Schäden, Ablehnungen oder Sanierungen bei Vorversicherer. Regionen: je 5 PLZ für Basel, Bern, Biel, Genf, Lausanne, Luzern, St. Gallen, Tessin, Winterthur und Zürich. Ausländer mit Aufenthaltsbewilligung C.
Deckungsprofil:
Vollkasko, jährliche Kilometer 12’000, inkl. Bonusschutz und Parkschadendeckung (ohne unlimitierte Schäden), keine Insassen-Unfallversicherung, kein Pannenschutz, kein Grobfahrlässigkeitsschutz, mitgeführte Sachen nicht versichert, Privatnutzung mit Garage, Versicherungsstart 20. Juni 2024. Selbstbehalte: Kollisionskasko 1’000 Franken, Teilkasko: 0 Franken. Der Selbstbehalt für die Haftpflichtversicherung ist variabel. Wichtig: Die Zusatzdeckungen können sich unterscheiden, da manche Versicherer dynamische Zusatzdeckungen anbieten oder einzelne Deckungen standardmässig inbegriffen sind (z. B. Pannenschutz).
Versicherer:
Allianz, AXA, Baloise, Helvetia, Elvia, Generali, Helvetia, Postfinance, Simpego, Smile, TCS, Zurich.
3. Welche Nationalitäten zahlen am meisten für die Autoversicherung?
Den grössten Prämienunterschied zu Schweizern gibt es bei 20-jährigen Kosovaren in der Stadt Basel, die einen Mercedes-Benz GLC fahren. Hier beträgt der Prämienzuschlag im Schnitt 74,4 Prozent. An zweiter Stelle folgen die Nordmazedonier (73,6 Prozent) und Türken (72,9 Prozent) – ebenfalls in Basel und mit einem Mercedes-Benz.
Dieser Artikel wurde erstmals produziert am 18.08.2023