Bedeutung «Vorbehalt durch Krankenkassen»: Definition eines Vorbehalts & Beispiel
Zusatzversicherungen haben das Recht, einen Versicherungsantrag unter Vorbehalt anzunehmen. Doch was bedeutet das genau? Ein Fallbeispiel.

10.08.2022

iStock / nzphotonz
1. Vorbehalt Krankenkasse: Definition
Krankenkassen sind nicht dazu verpflichtet, Ihren Antrag auf eine Zusatzversicherung anzunehmen. Krankenkassen dürfen Anträge daher ablehnen oder einen zeitlich befristeten oder unbefristeten Vorbehalt anbringen.
Ein Vorbehalt ist der Ausschluss von Leistungen im Zusammenhang mit einer bestimmten Krankheit. Das bedeutet für Sie, dass Sie Behandlungen der im Vorbehalt aufgeführten Krankheit selbst bezahlen müssen. Krankenkassen verwenden Vorbehalte bei Personen, die sie in gesundheitlicher Hinsicht als ungünstiges Risiko bewerten.
2. Beispiel für den Vorbehalt der Krankenkasse
Sie leiden unter Heuschnupfen. Sie schliessen eine Zusatzversicherung ab, die alternativmedizinische Leistungen abdeckt. Die Krankenkasse bringt beim Abschluss dieser Zusatzversicherung einen Vorbehalt für Behandlungen des Heuschnupfens an.
Das heisst für Sie: Die Kosten für Behandlungen von Heuschnupfen und dessen Folgen zahlt die Zusatzversicherung nicht. Lassen Sie sich durch einen Naturarzt gegen Heuschnupfen behandeln, so müssen Sie die Behandlung vollständig selbst bezahlen.
Vergessen Sie nicht, dass gewisse Leistungen auch durch die Grundversicherung gedeckt sind. Ein schulmedizinisch ausgebildeter Arzt, der für eine oder mehrere der kassenpflichtigen, alternativen Heilmethoden wie Akupunktur oder Kräuterheilkunde ausgebildet ist, darf die Leistungen zu Lasten der Grundversicherung abrechnen.
3. Wann sind nachträgliche Vorbehalte möglich?
Bei den Zusatzversicherungen haben die Krankenkassen das Recht, auch nachträglich Vorbehalte anzubringen. Etwa wenn sich herausstellt, dass Sie beim Ausfüllen des Versicherungsantrages unwahre oder unvollständige Angaben gemacht haben.
Dieser Artikel wurde erstmals produziert am 10.08.2022