Wer bietet Pflege zu Hause an?
Sollen Laien oder professionelle Anbieter wie Spitex und freischaffende Pflegepersonen die Pflege zu Hause übernehmen? Comparis erklärt Ihnen die Varianten im Detail.

iStock / FredFroese
Sie möchten möglichst lange in der vertrauten Umgebung bleiben, sind aber auf Pflege angewiesen? Wer bietet Pflege bei Ihnen zu Hause an und welche Tätigkeiten fallen darunter?
Im Gegensatz zur stationären Pflege in einem Pflegeheim oder Spital wird die ambulante Pflege zu Hause geleistet.
Die Pflegeperson erbringt dabei medizinische Leistungen oder Grundpflegeleistungen wie etwa Hilfe bei der Körperpflege (waschen, duschen, Zähne putzen, Nägel schneiden), beim Essen und Trinken, Aufstehen, Hinlegen oder beim Toilettengang. Nur ärztlich verordnete Pflegeleistungen werden von der Krankenkasse übernommen.
Hilfe von Fachkräften oder von Laien
Einschränkungen im Alltag beginnen meist im Kleinen. Deshalb leisten zu Beginn der Pflegebedürftigkeit vorwiegend Angehörige die Hilfe und Pflege. Durchschnittlich leisten sie über 13 Stunden pro Woche unentgeltliche Pflegearbeit für ältere Haushaltsmitglieder. Mehr Informationen finden Sie auf unseren Einstiegsseiten. Werden die Einschränkungen grösser, muss die informelle Hilfe von Laien mit formellen Pflegeleistungen von Organisationen wie etwa der Spitex ergänzt werden.
Welches Unterstützungsmodell für Sie persönlich am geeignetsten ist, hängt von Ihrer Lebens- und Wohnform sowie den Alltagseinschränkungen ab. Bei Alleinlebenden mit starker Einschränkung sind formelle Pflegeleistungen sinnvoll. Leben Sie mit jemandem zusammen und sind nur gering eingeschränkt, so reicht das informelle Hilfsnetz meist aus. Weil jede Situation anders ist, können Ihnen diese Informationen die Entscheidung erleichtern.
Grundpflege kann gelernt werden
Sind Angehörige als Laien zur Pflege bereit, so können sie nach der Einführung durch eine Fachperson die Grundpflege und einfachere medizinische Pflege erbringen. Medizinische Pflege beinhaltet etwa die Medikamente, Augentropfen, Salben oder Spritzen zu verabreichen oder Blutdruck zu messen.
Komplexere medizinische Pflege muss eine Fachperson durchführen. Darunter fallen Dinge wie intravenöse Medikamentenabgabe, einen Katheder legen und pflegen, einen künstlichen Darmausgang, ein sogenanntes Stoma, pflegen, Sonderernährung verabreichen oder komplexe Wundpflege.
Professionelle Pflege ist unterschiedlich organisiert
In der professionellen Pflege gibt es drei verschiedene Typen von Leistungserbringern ambulanter Pflege (Quelle: Bundesamt für Statistik BFS, 2024):
öffentliche Spitex-Organisationen mit rund 43’000 Mitarbeitenden
private Spitex-Organisationen mit rund 18’000 Mitarbeitenden
mehr als 1’600 freischaffende Pflegefachpersonen
Das Angebot der verschiedenen Spitex- Organisationen unterscheidet sich. Welches davon für Sie passend ist, finden Sie in unserem Spitex-Vergleich.