Arztsuche: So finden Sie einen guten Urologen
Viele Männer scheuen den Besuch in der Urologie. Comparis klärt auf: Finden Sie die Praxis Ihres Vertrauens und erfahren Sie, welche Kosten die Krankenkasse trägt – und wann Frauen zur Urologin oder zum Urologen gehen.

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1. Was macht ein Urologe?
Das Fachgebiet der Urologie befasst sich mit den männlichen und weiblichen Harnorganen sowie den männlichen Geschlechtsorganen und damit zusammenhängenden Stoffwechsel- und Hormonstörungen.
Eine Urologin oder ein Urologe ist für Erkrankungen, Verletzungen, Fehlbildungen und Funktionsstörungen in diesen Bereichen zuständig. Sie bzw. er ist neben Diagnosestellung und Therapie auch für Vorsorge, Nachsorge und Rehabilitation zuständig.
Checkliste: Das behandelt der Urologe
Erektionsprobleme
Prostataentzündung bzw. -vergrösserung
Harnwegsinfektionen
Harninkontinenz
Nierensteine
Niereninsuffizienz
Wechseljahre des Mannes
unerfüllten Kinderwunsch
Im Bereich der Vorsorge beschäftigt sich die Urologie vor allem mit der Früherkennung von Tumoren und Gewebeveränderungen im Bereich von Hoden, Prostata, After, Beckenboden, Blase oder Nieren. Männern wird empfohlen, ab dem 45. Lebensjahr regelmässig eine Urologin bzw. einen Urologen aufzusuchen.
2. Gibt es auch Urologie für Frauen?
Im Volksmund wird die Urologin bzw. der Urologe oft als «Männerarzt» bezeichnet. Dabei haben auch Frauen urologische Probleme. Bei folgenden Erkrankungen sollten Sie eine Facharztpraxis für Urologie aufsuchen:
Blasenentzündung
Nierenbeckenentzündung
Blasen-, Nieren- und Harnleitersteine
Blasen- oder Nierenkarzinome
Inkontinenz bzw. Blasenschwäche (etwa Drang- und Stressinkontinenz)
Beckenbodendefekte
Die Urologie arbeitet bei Frauen eng mit der Gynäkologie zusammen, um das passende Behandlungskonzept zu entwickeln.
Gut zu wissen: Eine urologische Fachperson mit der Zusatzausbildung «Urologie der Frau» behandelt Beckenbodenerkrankungen bei Frauen jeden Alters ganzheitlich. Übrigens entscheiden sich immer mehr Frauen für die Fachrichtung Urologie. Die Zahl der Fachärztinnen für Urologie steigt stetig.
3. Wie finde ich den passenden Urologen?
Urologische Untersuchungen und Behandlungen sind meist sehr intim. Manche Menschen empfinden den Besuch in einer Urologiepraxis als unangenehm. Neben der fachlichen Kompetenz Ihrer Urologin oder Ihres Urologen sind daher die menschliche Zuwendung und eine hohe Sensibilität sehr wichtig.
Urologen suchen: Worauf Sie achten sollten
Fühle ich mich bei der Terminvergabe bereits gut aufgehoben?
Ist das Praxisteam einfühlsam und verständnisvoll?
Kann ich Ängste ansprechen?
Bieten die Räumlichkeiten Schutz meiner Privatsphäre (etwa Sichtschutz und abgetrennte Bereiche zum Entkleiden)
Ist die Beratung diskret?
Werden bei Bedarf andere Fachgebiete hinzugezogen?
Verfügt die Urologin bzw. der Urologe über Erfahrung und Zusatzausbildungen?
Möchten Sie als Frau lieber eine Urologin aufsuchen?
Ein erster Blick auf die Webseite der Praxis, Bewertungen im Internet, Empfehlungen von Freunden und Bekannten oder Ihrer Hausarztpraxis können Ihnen weitere Sicherheit geben.
4. Was zahlt die Krankenkasse?
Auch in der Urologie gilt: Die Grundversicherung gewährt grundsätzlich nur Leistungen bei medizinischer Notwendigkeit. Ein allgemeiner Check-up bei gesunden Personen wird daher nicht vergütet.
Die Abklärung der Fruchtbarkeit beim Mann wird ebenfalls in einer Praxis für Urologie durchgeführt. Je nach Aufwand betragen die Kosten bis zu 370 Franken. Seit Januar 2022 wird das Spermiogramm von der Krankenkasse bezahlt. Ohne eine ärztliche Verschreibung gibt es jedoch keine Kostenübernahme seitens der Grundversicherung.
Hormonstörungen beeinflussen Psyche und Leistungsfähigkeit. Auch bei Männern erkennt und behandelt die moderne Medizin zunehmend Beschwerden in den sogenannten «Wechseljahren». Erektionsprobleme sind nur eine mögliche Folge davon, dass der Körper weniger Testosteron produziert. Ein Hormontest zeigt, ob eine Ersatztherapie sinnvoll ist. Auch hier gilt: Ohne medizinische Notwendigkeit zahlt die Krankenkasse nicht.
Welche Vorsorgeuntersuchungen von der Zusatzversicherung übernommen werden, legt jeder Krankenversicherer selbst fest. Eine bösartige Erkrankung der Prostata ist die häufigste Krebsart beim Mann. Zur Vorsorge empfiehlt sich ein Check der Prostata mit Bestimmung des PSA-Wertes im Blut jährlich bzw. alle zwei Jahre.
5. Welche Kosten beim Urologen trage ich?
Auch die Urologie bietet Leistungen für Selbstzahler an. Dazu zählen etwa die Samenleiterunterbindung (Vasektomie) oder die Rekonstruktion nach einer Vasektomie (Vaso-Vasostomie). Auch Beschneidungen oder die Begradigung von Penisverkrümmungen werden vorgenommen. Zudem gibt es zur Früherkennung von Tumoren unterschiedliche Methoden. Lassen Sie sich von Ihrer Urologin oder Ihrem Urologen beraten.
Quellen: