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Akupunktur: Finden Sie den passenden Arzt

Alternative Heilverfahren werden immer beliebter. Doch wie wirkt Akupunktur und bei welchen Schmerzen hilft sie? Erfahren Sie mehr zur Kostenübernahme und Ihrer Suche nach einer guten Behandlung.

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Melanie Eberlein

21.02.2023

akupunktur nadeln

https://www.istockphoto.com/de/foto/frauen-die-in-einem-krankenhaus-akupunkturbehandlung-erhalten-gm542566294-97142321

1.Was ist Akupunktur?
2.Arzt oder Heilpraktiker: Wer macht Akupunktur?
3.Bei welchen Schmerzen kann Akupunktur eingesetzt werden?
4.Wie lange dauert es, bis Akupunktur hilft?
5.Trägt die Krankenkasse die Kosten für Akupunktur?

1. Was ist Akupunktur?

Akupunktur ist eine Behandlungsmethode der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und zählt somit zur Alternativmedizin. Die TCM ist mehrere Tausend Jahre alt und wurde über die stetige klinische Erfahrung zu einer differenzierten Medizin ausgebaut.

Die Akupunktur basiert auf den Prinzipien der daoistischen Naturphilosophie. Diese versucht die Naturphänomene zu beschreiben. Daraus entsprangen theoretische Konzepte wie das Qi (Lebens- und Schöpferenergie), Yin und Yang sowie die fünf Wandlungsphasen. Alle Erscheinungen und Veränderungen des Lebens können aus dem Zusammenspiel von Yin und Yang abgeleitet werden. So auch die Vorgänge im Mikrokosmos Körper.

Das Qi zirkuliert im menschlichen Körper in sogenannten Meridianen, die in ständigem Austausch mit den Organen sind. Ist der Fluss des Qi in diesen Bahnen beziehungsweise in den Organen gestört oder blockiert, kann es zu Beschwerden kommen.

Bei der Akupunktur werden feine Nadeln in wichtige Meridianpunkte bestimmter Körperregionen gestochen. Die Nadeln werden angewendet, um die Qi-Energie wieder freier fliessen zu lassen, akute Schmerzen zu lindern oder Beschwerden, auch chronische, ganz zu heilen.

Die Ursprünge der Akupunktur reichen bis 10’000 Jahre v. Chr. zurück. Steinnadeln wurden dazu benutzt, Schmerzen zu lindern oder Abszesse zu behandeln. Auf Basis der daostischen Philosophie und der Beobachtung, dass die Nadelsensation meist entlang einer Körperlinie ausstrahlt, wurden die Meridiane entwickelt.

Die klinische Erfahrung wurde grösser. Heute wird Akupunktur meist ergänzend zur Schulmedizin angewendet. Was genau bei der Akupunktur im Körper abläuft, ist noch nicht abschliessend geklärt. Die Studienlage erweitert sich jedoch laufend. Es gibt Ergebnisse, die darauf hindeuten, dass das Gehirn vermehrt schmerzlindernde und stimmungsaufhellende Hormone ausschüttet.

2. Arzt oder Heilpraktiker: Wer macht Akupunktur?

Akupunktur wird von Ärztinnen und Ärzten verschiedener Fachrichtungen mit Fähigkeitsausweis «Akupunktur – Chinesische Arzneitherapie – TCM (ASA)» durchgeführt. Achten Sie auf diesen Nachweis, der eine qualitativ hochwertige Fort- und Weiterbildung der medizinischen Fachperson gewährleistet.

Neben den ärztlichen Fachpersonen gibt es Naturheilpraktikerinnen und -praktiker, die mit einem staatlich geregelten Berufsabschluss mit eidgenössischem Diplom arbeiten und alternativmedizinische Therapiemittel wie die Akupunktur anwenden. Die Anforderungen, unter denen sie tätig werden dürfen, sind jedoch in den Kantonen unterschiedlich geregelt.

Ärzte für Akupunktur finden

Wie läuft eine Akupunktur-Behandlung ab?

Bei der Akupunktur sitzen oder liegen Sie entspannt. Das Setzen der sterilen Nadeln ist schmerzarm und kaum spürbar. Die Nadeln verbleiben unterschiedlich lange in der Haut und werden dann entfernt.

Nebenwirkungen bestehen bei der Akupunktur normalerweise keine.

3. Bei welchen Schmerzen kann Akupunktur eingesetzt werden?

Folgende Beschwerden lassen sich sehr wirksam durch Akupunktur lindern:

  • Chronische Schmerzen im unteren Rücken

  • Kniearthrose

  • Kopfschmerzen

  • Migräne

  • Schmerzen nach Operationen

  • Übelkeit und Erbrechen nach Operationen

  • Heuschnupfen

Des Weiteren kann die Akupunktur bei folgenden Beschwerden eingesetzt werden:

  • Allergien

  • Asthma

  • Magen-Darm-Erkrankungen

  • Verletzungen der Bänder, Muskeln oder Sehnen

  • Schlafstörungen

  • Schwangerschaft, Geburtsvorbereitung

  • Raucherentwöhnung

  • Bluthochdruck

  • Hitzewallungen in den Wechseljahren

  • Psychosomatische Erkrankungen

Wichtig ist zu erwähnen, dass die Akupunktur vor allem zur Vorbeugung von Erkrankungen, also in der Präventivmedizin, bedeutsam ist. Auch gilt: Bei manchen Erkrankungen sollte Akupunktur nicht die einzige Behandlungsmethode sein.

4. Wie lange dauert es, bis Akupunktur hilft?

Die Anzahl der Behandlungen mit Akupunktur hängt von Schwere und Dauer der Erkrankung ab.

Manche spüren bereits nach der ersten Akupunkturbehandlung Erleichterung. Oft kann bei akuten Beschwerden schon nach wenigen Sitzungen eine Besserung wahrgenommen werden. Bei chronischen Leiden dauert es häufig länger und die Akupunktur muss über mehrere Monate durchgeführt werden.

Viele Erkrankungen werden in Kombination mit Tuina, chinesischen Arzneimitteln und einer Ernährungsumstellung behandelt.

Info: Selten kommt es zur sogenannten «Erstverschlechterung». Das heisst: Nach den ersten Sitzungen werden die bekannten Beschwerden noch einmal aktiviert und klingen dann erst ab.

5. Trägt die Krankenkasse die Kosten für Akupunktur?

Arztpraxis

Ärztlich ausgeführte Akupunktur ist das einzige Verfahren der Komplementärmedizin, das noch in der Grundversicherung enthalten ist. Die Krankenkasse zahlt 180 Minuten Akupunktur pro Halbjahr als Pflichtleistung.

Sind mehr Behandlungen notwendig, übernimmt die Zusatzversicherung für Komplementär- bzw. Alternativmedizin einen Teil der Kosten, sofern eine vorhanden ist.

Naturheilpraxis für TCM

Akupunkteurinnen und Akupunkteure sowie Naturheilpraktikerinnen und -praktiker mit eidg. Diplom TCM oder Naturheilpraktiker mit OdA AM Zertifikat TCM, welche beim EMR und bei der ASCA (Registrierungsstellen für Krankenversicherungen) registriert sind, rechnen über die Zusatzversicherung ab. Es empfiehlt sich, vor Behandlungsbeginn die eigene Krankenkasse bezüglich der Kostendeckung zu kontaktieren.

Quellen:

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