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Dashcams: Sind sie in der Schweiz erlaubt?

Viele Autofahrerinnen und Autofahrer nutzen eine Dashcam. Sie wollen sich nach einem Unfall vor Rechtsstreitigkeiten schützen. Wir erklären, ob Dashcams in der Schweiz erlaubt sind – und ob Gerichte die Aufnahmen als Beweis akzeptieren.

Andreas Müller
Andreas Müller

08.04.2025

Dashcams: Sind sie in der Schweiz erlaubt?

iStock / Nyantanan

1.Sind Dashcams in der Schweiz erlaubt?
2.Sind Aufnahmen von Dashcams in der Schweiz als Beweismittel verwendbar?
3.Bringen Dashcam-Aufnahmen Vorteile bei der Autoversicherung?
4.Worauf sollte ich beim Kauf einer Dashcam achten?
5.Wie viel kostet eine Dashcam?

1. Sind Dashcams in der Schweiz erlaubt?

Grundsätzlich gilt: In der Schweiz sind Dashcams erlaubt. Dabei gibt es jedoch einige wichtige Regeln zu beachten:

Genau wie Navigationsgeräte dürfen Dashcams nur so angebracht werden, dass sie das Sichtfeld des Fahrzeuglenkers nicht beeinträchtigen.

Montieren Sie eine Dashcam deshalb beispielsweise ganz unten an der Windschutzscheibe oder sogar hinter dem Rückspiegel.

Sie dürfen von der Dashcam nicht abgelenkt werden. Für langes Getippe während der Fahrt fallen, wie beim Handy, Bussen an.

Die Schweiz hat ein strenges Datenschutzgesetz. Wer Nummernschilder und Personen im öffentlichen Raum aufzeichnet, bearbeitet sogenannte Personendaten. Das ist ohne Einwilligung der betroffenen Personen oder ohne triftigen Grund nicht erlaubt. 

2. Sind Aufnahmen von Dashcams in der Schweiz als Beweismittel verwendbar?

Ob Dashcam-Videos als Beweismittel vor Gericht verwertbar sind, hängt von der Schwere des Delikts ab. 

2019 hat das Bundesgericht in einem Urteil festgelegt, dass der Einsatz von Dashcams grundsätzlich widerrechtlich ist. Das bedeutet, dass die Aufnahmen nicht vor Gericht verwendet werden können (Urteil 6B_1188/2018). Nur bei schweren Straftaten kann die Verwendung in Betracht gezogen werden.

3. Bringen Dashcam-Aufnahmen Vorteile bei der Autoversicherung?

In der Schweiz bietet derzeit keine Autoversicherung Rabatte für den Einbau einer Dashcam an. Solange das Datenschutzgesetz Aufnahmen im öffentlichen Raum verbietet, dürfte sich das auch nicht ändern. 

Es gibt jedoch einige Autoversicherungen, die Rabatte für den Einbau sogenannter Crash Recorder bieten. Diese zeichnen verschiedenste Daten auf und helfen bei der Aufklärung von Unfällen

Ausserdem gibt es das «Pay How You Drive»-Modell. Dabei wird die Fahrqualität ständig ausgewertet. Besonders Junglenkerinnen und Junglenker können von diesen Modellen profitieren.

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4. Worauf sollte ich beim Kauf einer Dashcam achten?

Beim Kauf einer Dashcam sollten Sie nicht nur auf den Preis achten. Wichtig ist auch, dass die Kamera mit dem Datenschutzgesetz konform ist. Einige ältere Modelle filmen von Beginn der Fahrt bis zum Schluss alles mit. 

Neue Modelle haben meist Funktionen wie Beschleunigungs- und Bremssensoren. Diese starten die Aufnahme erst dann, wenn die Dashcam eine Gefahrensituation vermutet. 

Ausserdem gibt es immer mehr Dashcams, deren Aufnahmen verschlüsselt sind. So können sie nur von Strafverfolgungsbehörden ausgewertet werden. Ob Aufnahmen aus solchen vermeintlich datenschutzkonformen Dashcams als Beweis zugelassen sind, ist bislang noch in keinem Urteil geklärt

5. Wie viel kostet eine Dashcam?

Die Preisspanne bei Dashcams ist riesig. Die günstigsten Modelle sind schon ab rund 20 Franken erhältlich. Nach oben sind (fast) keine Grenzen gesetzt. So gibt es Dashcams für über 1’000 Franken

Die beliebtesten Dashcams kosten zwischen 150 bis 200 Franken

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