1. Grundsätzlich: Bekomme ich trotz Betreibung einen Kredit?
Unter Umständen bekommen Sie auch mit Betreibungen einen Kredit. Das wird von Fall zu Fall individuell beurteilt. Sind Betreibungen vorhanden, prüft der Kreditanbieter verschiedene Aspekte wie Anzahl und Höhe der Betreibungen, Ihr Zahlungsverhalten und mehr. Ein wichtiger Aspekt ist auch, ob die Betreibungen abgeschlossen wurden oder noch laufen.
Ob und zu welchen Konditionen Sie für einen Kredit infrage kommen, hängt in jedem Fall von der Beurteilung Ihrer Kreditfähigkeit und -würdigkeit ab. Die Kreditinstitute wenden unterschiedliche Kriterien für die Kreditvergabe an und machen zum Schutz vor Betrugsversuchen keine detaillierten Angaben zu ihrer Risikopolitik. Sie müssen wahrscheinlich mit einem höheren Zins rechnen. Aber ein Kredit ist grundsätzlich möglich.
Hinweis: Das heisst aber nicht, dass Sie parallel Anträge bei verschiedenen Anbietern stellen sollten. Denn: Abgelehnte Anträge werden bei der Zentralstelle für Kreditinformation (ZEK) registriert und sind für zwei Jahre für alle angeschlossenen Kreditbanken ersichtlich. Ablehnungen können die Chancen auf einen Kredit beeinträchtigen.
2. Kredit mit laufenden Betreibungen ist schwierig
Betreibungen können unterschiedlichste Gründe haben und sind auch nicht in jedem Fall zwingend gerechtfertigt. In der Schweiz kann jeder jeden ohne Nachweis über eine vorhandene Schuld betreiben. Laufende Betreibungsverfahren führen trotzdem in den meisten Fällen zu einer Ablehnung des Kreditantrags.
Wichtig: Meiden Sie Anbieter, die mit Slogans wie «Kredit trotz Betreibung» werben. Sie versuchen Leute anzulocken, die bei seriösen Kreditnehmern geringe Chancen haben. Oft handelt es sich dabei um unseriöse Finanzsanierer mit Sitz im Ausland.
3. Darauf achten Kreditgeber bei der Kreditprüfung
Das Konsumkreditgesetz schreibt vor, dass Banken die Kreditfähigkeit der Kreditsuchenden überprüfen müssen. Damit möchte der Gesetzgeber die Konsumentinnen und Konsumenten vor Überschuldung schützen. Die Kreditanbieter prüfen aber zusätzlich auch die Kreditwürdigkeit der Kreditsuchenden.
Das heisst: Sie schauen, wie verlässlich sie die Raten mutmasslich zurückzahlen. Dazu konsultieren die Kreditinstitute vor allem Bonitätsdatenbanken, Betreibungsämter und Einwohnerkontrollen. Zudem verlangen sie vom Antragsteller oder der Antragstellerin Dokumente wie Lohnausweise und Mietverträge.
Vergangene Betreibungen schaden Ihrer Kreditwürdigkeit und verschlechtern Ihren Kredit-Score bei Bonitätsdatenbanken. Grund: Bei finanziellen Schwierigkeiten in der Vergangenheit geht der Anbieter statistisch gesehen ein höheres Risiko ein, dass er das geliehene Geld nicht (fristgerecht) erhält.
4. Fazit
Klären Sie auf jeden Fall Ihre eigene Bonität ab. In der Schweiz gibt es vier Auskunfteien, die Bonitätsdaten sammeln und anbieten: Crif, Intrum Justitia, Bisnode und Creditreform.
Grundsätzlich gilt: Wenn Sie Ihre Rechnungen immer pünktlich bezahlen und keine weiteren Betreibungen haben, dann ist Ihre Bonität nicht unbedingt auf einem sehr tiefen Niveau. Ein Kredit bleibt damit grundsätzlich möglich.
Unterstützung durch Vermittler
Sie hatten in der Vergangenheit Betreibungen und sind deshalb nicht sicher, ob für Sie ein Kredit möglich ist? Hier können Sie Kreditvermittler wie Credaris unterstützen. Lassen Sie sich kostenlos von den Fachleuten zu Ihren Kreditmöglichkeiten beraten.
Dieser Artikel wurde erstmals produziert am 15.07.2019