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Kreditarten Schweiz

Wie sind Kredite für Privatpersonen in der Schweiz geregelt, wer vergibt Kredite und welche Organisationen spielen dabei eine Rolle? Comparis klärt auf.

Kredit kurz erklärt

Ein Kredit bezeichnet eine Leistung eines Kreditgebers an einen Kreditnehmer. Bei Krediten an Privatpersonen handelt es sich dabei um die Verleihung von Geld. Kredite werden zu zuvor definierten Konditionen – Kosten und Bedingungen, beispielsweise für die Rückzahlung – vergeben und sind zeitlich begrenzt. Es gibt pfandgesicherte und Blanko-Kredite (ungesicherte Kredite).

Üblicherweise sind an einer Kreditvergabe zwei Parteien beteiligt: Der Kreditnehmer leiht den Betrag und ist somit der Schuldner. Der Gläubiger ist der Verleiher des Geldes. Es gibt verschiedene Arten von Kreditgebern. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um banknahe Institute.

Welche Kreditarten gibt es?

Die wichtigsten Unterscheidungen für die Kategorisierung von Krediten sind:

  • Der Kreditnehmer ist ein Unternehmen oder eine Privatperson

  • Der Kredit ist pfandgesichert oder ungesichert

Unternehmenskredite werden unterschieden nach kurzfristigen Betriebskrediten und langfristigen Investitionskrediten.

Die wichtigsten Kreditarten für Privatpersonen

  • Hypotheken (besichert mit Immobilie)

  • Lombardkredit: Belehnung von leicht verflüssigbaren Vermögenswerten; häufig Wertschriften (besichert)

  • Darlehen

  • Kontokorrentkredit (Überziehungslimite)

  • Kreditkarten und Kundenkarten

  • Peer-to-Peer-Kredit

  • Privatkredit

Welche Arten von Privatkrediten gibt es?

  • Konsumkredit: ein Privatkredit, der unter das Konsumkreditgesetz fällt

  • Kleinkredit als umgangssprachliche Bezeichnung ohne eigene Definition

  • Zweckgebundene Kredite für Aus- oder Weiterbildung: Splendit-Ausbildungskredite (fallen nicht unter das KKG)

  • Die Renovation einer Immobilie

Um reine Marketingversprechungen handelt es sich bei folgenden Begriffen:

  • Online-Kredit, der eine (grösstenteils) digitale Abwicklung des Antragsprozesses bezeichnet. Es handelt sich dabei um einen normalen Privatkredit bzw. Konsumkredit.

  • Sofortkredit – ein meist unseriös eingesetzter Marketingausdruck. Aufgrund der Verpflichtung zur umfassenden Prüfung des Kreditnehmers gibt es in der Schweiz keine Sofortkredite.

Gut zu wissen:

Als Kleinkredit werden umgangssprachlich Kredite über eher niedrige Beträge bezeichnet. Sie werden normalerweise zur Überbrückung kurzfristiger finanzieller Engpässe beantragt.

Was ist ein Minikredit?

Rechtlich gesehen gibt es keinen Unterschied zwischen einem Kleinkredit, Minikredit, Barkredit und Privatkredit. Alle Begriffe werden oft verwendet, wenn ein Konsumkredit gemäss Konsumkreditgesetz (KKG) gemeint ist. Das KKG definiert genau, welche Kriterien ein Konsumkredit erfüllt und welche gesetzlichen Regeln bei der Vergabe eingehalten werden müssen.

Der Begriff Kleinkredit ist nicht unumstritten, da er kleine Beträge und geringes Risiko suggeriert. Abhängig vom Einkommen eines Kreditnehmers oder einer Kreditnehmerin können aber auch Kreditbeträge von wenigen Tausend Franken ein Budget deutlich belasten.

Wie hoch ist ein Kleinkredit?

Es gibt keine offizielle Angabe über die Höhe eines Kleinkredits in der Schweiz. Kredite unter 500 Franken fallen jedoch nicht unter das KKG.

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Wer vergibt in der Schweiz Kredite?

In der Schweiz unterscheidet man zwischen gewerbsmässigem und nicht gewerbsmässigem Geldverleih.

Finanzinstitute / Kreditinstitute / Banken: Gewerbsmässige Kreditgeber an Privatpersonen in der Schweiz sind meistens Banken. Das heisst, es handelt sich entweder um Universalbanken, separate Geschäftseinheiten von Banken, spezialisierte Kreditbanken oder um reine Kreditinstitute.

Crowdlending-Institutionen: Im Bereich Privat-, Business- und Immobilien-Kredite wächst das durch Crowdlending vermittelte Kreditvolumen jährlich stark an. Crowdlending-Plattformen vermitteln zwischen Kreditgebern und Kreditnehmern. Kreditgeber sind dabei Privatpersonen oder institutionelle Anleger (Firmen). Crowdlending-Plattformen vergeben selber keine Kredite, sind für Privatkredite aber ebenfalls dem Konsumkreditgesetz unterstellt.

Kreditvermittler: Kreditvermittler sind natürliche oder juristische Personen (Privatpersonen oder Gesellschaften), die gewerbsmässig Privatkreditverträge vermitteln. Sie vergeben also keine Kredite, beraten aber Kundinnen und Kunden zu deren Möglichkeiten und wickeln den Kreditprozess zwischen Bank und Kreditnehmer ab. Ein Beispiel dafür ist Credaris.

Die Kreditvergabe ist verboten, falls sie zu Überschuldung führt (Art. 3 UWG).