Barrierefreier Umbau: So wird Ihr Zuhause altersgerecht
Mit einem altersgerechten Umbau können Sie länger in der bestehenden Wohnumgebung bleiben. Erfahren Sie, worauf Sie bei der Planung einer barrierefreien Wohnung achten müssen.

iStock / JackF
Häufig sind im Alter bauliche Anpassungen der Wohnung nötig. Comparis erklärt, worauf es bei der Planung, Umsetzung und Finanzierung einer barrierefreien Wohnung ankommt.
Wollen Sie Ihre Wohnung im Hinblick auf künftige körperlichen Einschränkungen umbauen? Dann sollten Sie zuerst die eigenen Bedürfnisse und Anforderungen klären. Ebenso sollten Sie Klarheit über die finanziellen Möglichkeiten haben. Beides beeinflusst massgeblich die weitere Planung. Beratungsstellen helfen Ihnen bei Fragen und Unsicherheiten weiter.
Wer muss in die Umbauplanung involviert werden?
Beziehen Sie möglichst frühzeitig alle beteiligten Personen in die Planung ein. Dazu zählen Hausverwaltung, Angehörige, Ergotherapeuten sowie eine Beratung für Hilfsmittel und Bauliches. Mieter sollten sich möglichst frühzeitig bei ihrem Vermieter über die Möglichkeiten eines Umbaus erkundigen.
Welche Gesetze müssen berücksichtigt werden?
Über die rechtlichen Voraussetzungen eines altersgerechten Umbaus informieren folgende Gesetze:
Wo besteht der grösste Handlungsbedarf?
Je grösser die Gefahr für Stürze und Verletzungen, desto grösser die Notwendigkeit baulicher Veränderungen. Das gilt besonders für folgende Bereiche:
1. Zugang zur Wohnung
Für eine einfache und sichere Erreichbarkeit müssen angepasst werden:
Parkplatz: behindertengerecht und gedeckt
Überdachte Abstellfläche vor dem Haus (z.B. für Rollstuhl oder Rollator)
Türen und Durchgänge: möglichst stufen- und schwellenlos
Eingang: Rampe zur Haustür, Hartbelag
Treppenhaus: Lift, Treppe (für Training)
2. Sanitärbereich (WC & Dusche)
Zur Sturzprävention bedarf es folgender Massnahmen:
Anbringen von Antirutschstreifen und rutschsicherem Belag (Badewanne/Dusche)
Anbringen von Haltegriffen und -stangen
Anpassung der WC-Sitzhöhe
Verbesserung der Beleuchtung
Schaffung von ausreichend Platz (ev. unnötige Möbel entfernen)
3. Küche
Als zentraler Begegnungsort hat die Küche für ältere Menschen eine grosse Bedeutung. Für eine bequeme und gefahrlose Nutzung sind wichtig:
Entlastende Hilfsmittel (Haushaltsmaschinen, Greifhilfen, Antirutschunterlagen etc.)
Gut zugängliche und erreichbare Küchengeräte
Rauchmelder
4. Beleuchtung
Ältere Menschen benötigen für die Sehleistung mehr Licht als jüngere. Aus Sicherheitsgründen sollte die Beleuchtungsstärke erhöht werden. Über die genauen Anforderungen älterer Menschen an Beleuchtung, Farben und Kontraste informiert die «Schweizer Lichtgesellschaft SLG».
Checkliste: So planen Sie eine altersgerechte Wohnung
Für einen Überblick über nötige Anpassungen sollten Sie folgende Bereiche im Detail überprüfen. Die Anforderungen sind nicht abschliessend und müssen im Einzelfall beurteilt werden:
1. Allgemein
Schwellenlosigkeit (Wege und Türen ohne Stufen oder Absätze)
Türen (mind. 80 cm breit, gut fassbarer Türgriff)
Bodenbeläge (eben, rutschfest, einfarbig und matt)
Bedienelemente wie Lichtschalter, Gegensprechanlage (80 – 110 cm über dem Boden)
Beleuchtung (mind. 300 Lux, blendfrei)
2. Wohnung
Zimmer allgemein (mind. 14 m gross, gute Verteilung der Steckdosen)
Wohnzimmer (Sitzgelegenheit mit Aufstehhilfe, Fernbedienung für TV und Licht)
Schlafzimmer (nah am Bad, Telefon und Licht sollten vom Bett aus erreichbar sein, Bett verstellbar)
Küche (ergonomisch, kurze Arbeitswege, sinnvolle Anordnung von Geräten)
Bad/WC (mind. 4 mgross, Duschstuhl, Badewannenlift, Rutschsicherheit, gut bedienbare Armaturen)
Zugänge und Flur (Stolperfallen entfernen, Handläufe)
Möbel (Zwischenraum von 80 – 90 cm; Betten und Stühle sollten genügend hoch sein)
Balkon, Loggia, Wintergarten
3. Halbprivater Bereich und Nebenräume
Hauseingang (gut erreichbar, ausgeleuchtet und überdacht)
Treppenhaus (Handlauf, rutschsichere Stufen)
Lift
Briefkästen (Erreichbarkeit, Bedienbarkeit)
Kellerabteil
Abstellraum
Waschküche
Parkplatz
4. Sonstiges / Hilfsmittel
Alarmsystem
Rollator, Rollstuhl
Energiesparende Bauweise (Minergie)