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Barrierefreier Umbau: So wird Ihr Zuhause altersgerecht

Mit einem altersgerechten Umbau können Sie länger in der bestehenden Wohnumgebung bleiben. Erfahren Sie, worauf Sie bei der Planung einer barrierefreien Wohnung achten müssen.

13.05.2019

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So bauen Sie ein Haus altersgerecht um.

iStock / JackF

Häufig sind im Alter bauliche Anpassungen der Wohnung nötig. Comparis erklärt, worauf es bei der Planung, Umsetzung und Finanzierung einer barrierefreien Wohnung ankommt.

1.Wer muss in die Umbauplanung involviert werden?
2.Welche Gesetze müssen berücksichtigt werden?
3.Wo besteht der grösste Handlungsbedarf?
4.Checkliste: So planen Sie eine altersgerechte Wohnung
Zum Ratgeber: Leben im Alter

Wollen Sie Ihre Wohnung im Hinblick auf künftige körperlichen Einschränkungen umbauen? Dann sollten Sie zuerst die eigenen Bedürfnisse und Anforderungen klären. Ebenso sollten Sie Klarheit über die finanziellen Möglichkeiten haben. Beides beeinflusst massgeblich die weitere Planung. Beratungsstellen helfen Ihnen bei Fragen und Unsicherheiten weiter.

Wer muss in die Umbauplanung involviert werden?

Beziehen Sie möglichst frühzeitig alle beteiligten Personen in die Planung ein. Dazu zählen Hausverwaltung, Angehörige, Ergotherapeuten sowie eine Beratung für Hilfsmittel und Bauliches. Mieter sollten sich möglichst frühzeitig bei ihrem Vermieter über die Möglichkeiten eines Umbaus erkundigen.

Welche Gesetze müssen berücksichtigt werden?

Über die rechtlichen Voraussetzungen eines altersgerechten Umbaus informieren folgende Gesetze:

Wo besteht der grösste Handlungsbedarf?

Je grösser die Gefahr für Stürze und Verletzungen, desto grösser die Notwendigkeit baulicher Veränderungen. Das gilt besonders für folgende Bereiche:

1. Zugang zur Wohnung

Für eine einfache und sichere Erreichbarkeit müssen angepasst werden:

  • Parkplatz: behindertengerecht und gedeckt

  • Überdachte Abstellfläche vor dem Haus (z.B. für Rollstuhl oder Rollator)

  • Türen und Durchgänge: möglichst stufen- und schwellenlos

  • Eingang: Rampe zur Haustür, Hartbelag

  • Treppenhaus: Lift, Treppe (für Training) 

2. Sanitärbereich (WC & Dusche)

Zur Sturzprävention bedarf es folgender Massnahmen:

  • Anbringen von Antirutschstreifen und rutschsicherem Belag (Badewanne/Dusche)

  • Anbringen von Haltegriffen und -stangen

  • Anpassung der WC-Sitzhöhe

  • Verbesserung der Beleuchtung

  • Schaffung von ausreichend Platz (ev. unnötige Möbel entfernen)

3. Küche

Als zentraler Begegnungsort hat die Küche für ältere Menschen eine grosse Bedeutung. Für eine bequeme und gefahrlose Nutzung sind wichtig:

  • Entlastende Hilfsmittel (Haushaltsmaschinen, Greifhilfen, Antirutschunterlagen etc.)

  • Gut zugängliche und erreichbare Küchengeräte

  • Rauchmelder

4. Beleuchtung

Ältere Menschen benötigen für die Sehleistung mehr Licht als jüngere. Aus Sicherheitsgründen sollte die Beleuchtungsstärke erhöht werden. Über die genauen Anforderungen älterer Menschen an Beleuchtung, Farben und Kontraste informiert die «Schweizer Lichtgesellschaft SLG».

Checkliste: So planen Sie eine altersgerechte Wohnung

Für einen Überblick über nötige Anpassungen sollten Sie folgende Bereiche im Detail überprüfen. Die Anforderungen sind nicht abschliessend und müssen im Einzelfall beurteilt werden:

1. Allgemein

  • Schwellenlosigkeit (Wege und Türen ohne Stufen oder Absätze)

  • Türen (mind. 80 cm breit, gut fassbarer Türgriff)

  • Bodenbeläge (eben, rutschfest, einfarbig und matt)

  • Bedienelemente wie Lichtschalter, Gegensprechanlage (80 – 110 cm über dem Boden)

  • Beleuchtung (mind. 300 Lux, blendfrei)

2. Wohnung

  • Zimmer allgemein (mind. 14 m gross, gute Verteilung der Steckdosen)

  • Wohnzimmer (Sitzgelegenheit mit Aufstehhilfe, Fernbedienung für TV und Licht)

  • Schlafzimmer (nah am Bad, Telefon und Licht sollten vom Bett aus erreichbar sein, Bett verstellbar)

  • Küche (ergonomisch, kurze Arbeitswege, sinnvolle Anordnung von Geräten)

  • Bad/WC (mind. 4 mgross, Duschstuhl, Badewannenlift, Rutschsicherheit, gut bedienbare Armaturen)

  • Zugänge und Flur (Stolperfallen entfernen, Handläufe)

  • Möbel (Zwischenraum von 80 – 90 cm; Betten und Stühle sollten genügend hoch sein)

  • Balkon, Loggia, Wintergarten

3. Halbprivater Bereich und Nebenräume

  • Hauseingang (gut erreichbar, ausgeleuchtet und überdacht)

  • Treppenhaus (Handlauf, rutschsichere Stufen)

  • Lift

  • Briefkästen (Erreichbarkeit, Bedienbarkeit)

  • Kellerabteil

  • Abstellraum

  • Waschküche

  • Parkplatz

4. Sonstiges / Hilfsmittel

  • Alarmsystem

  • Rollator, Rollstuhl

  • Energiesparende Bauweise (Minergie)