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Kinderarzt finden: Informationen & Tipps

Schauen Sie sich frühzeitig nach einem Kinderarzt um. Viele nehmen keine neuen Patienten mehr auf. Hier erfahren Sie, was Sie bei der Suche nach einem Kinderarzt beachten sollten.

21.01.2020

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So finden Sie einen guten Kinderarzt

iStock / SeventyFour

1.Wie finde ich einen Kinderarzt?
2.Was macht einen guten Kinderarzt aus?
3.Wie sollte eine Kinderarztpraxis organisiert sein?
4.Mein Kind hat Angst vor der Spritze
5.Was ist der Unterschied zwischen Kinderarzt und Kinder- bzw. Jugendpsychiater?
6.Welche Aufgabe haben Schulärzte?
7.Welche weiteren Ansprechpersonen gibt es für die Gesundheit von Kindern?
8.Kinderärzte in der Schweiz

1. Wie finde ich einen Kinderarzt?

In mehreren Regionen der Schweiz besteht ein Mangel an Kinderärzten. Darum sollten Sie die Suche nach einem Kinderarzt bereits vor dem letzten Trimester der Schwangerschaft starten. Das Geburts-Spital kann Sie bei der Suche unterstützen. Auch Empfehlungen von Hausarzt, Frauenarzt oder Hebamme können Ihnen bei der Suche vielleicht weiterhelfen. Alternativ können Sie im Comparis-Ärzteverzeichnis nach Kinderärzten suchen, die noch Patienten aufnehmen.

Suchen Sie sich einen Kinderarzt mit dem Facharzttitel für «Kinder- und Jugendmedizin» und den erforderlichen Weiterbildungen. Auch Assistenzärzte im letzten Ausbildungsjahr sind eine gute Option. Vorzugsweise ist der Kinderarzt mit dem ÖV oder Auto gut erreichbar. Wenn Sie in Ihrer Nähe keinen Kinderarzt finden, sollten Sie womöglich die Suche in die nächst grössere Stadt oder Ihren Arbeitsort ausweiten.

2. Was macht einen guten Kinderarzt aus?

Ein kinderfreundliches Wartezimmer alleine reicht nicht aus. Ein guter Kinderarzt bringt ausgeprägte empathische Kompetenz mit. Dazu gehören ein altersgerechter Kommunikationsstil, Feinfühligkeit und ein guter Umgang mit dem Kind. Das Vertrauensverhältnis zwischen Kind und Arzt beeinflusst das Verhalten des Kindes und den Erfolg von Therapien und Behandlungen.

Ein guter Kinderarzt

  • nimmt sich Zeit und geht auf das Kind ein;

  • ist geduldig und vertrauensvoll;

  • beantwortet die Fragen von Eltern und Kindern ausführlich und kompetent;

  • spricht mit den Eltern bzw. Begleitpersonen, aber auch mit dem Kind;

  • nimmt die Sorgen und Ängste des Kinds ernst;

  • erklärt Sachverhalte altersgerecht, genau und verständlich;

  • erkennt, wie das Kind tickt, und passt seine Herangehensweise an;

  • überweist Ihr Kind im Zweifelsfall ins Spital oder an einen Facharzt.

3. Wie sollte eine Kinderarztpraxis organisiert sein?

  • In Notfallsituationen erhalten Sie schnellstmöglich einen Termin.

  • Die Wartezeiten sind kurz, sodass Ihr Kind im Wartezimmer nicht nervös wird.

  • Die Praxis ist kinderfreundlich eingerichtet.

  • Ihnen stehen Ansprechpersonen ausserhalb der Öffnungszeiten zur Verfügung.

  • Die Kinderarztpraxis ist telefonisch gut erreichbar.

  • Das Praxisteam ist freundlich und hilfsbereit.

4. Mein Kind hat Angst vor der Spritze

Für viele Kinder sorgt die Spritze für Stress. Der Körper- und Blickkontakt des Kinderarztes spielen dabei eine wichtige Rolle. Auch die Anwesenheit der Eltern, Ablenkung, kindesgerechte Aufklärung und örtliche Betäubung können die Angst vermindern.

Massnahmen zur Angstverminderung bei Spritzen

  • Der Arzt und das Umfeld sollten sachlich und ruhig bleiben.

  • Eltern können durch beruhigende Worte und körperliche Nähe die Angst des Kindes mildern.

  • Dem Kind sollte man erklären, dass Impfen ein Schutz vor einer Krankheit ist.

  • Gegenüber dem Kind sollten keine falschen/verheimlichende Aussagen gemacht werden (z.B. «Nicht so schlimm»).

  • Nachmittagstermine eignen sich für Schutzimpfungen, da Kinder danach leichter schlafen.

5. Was ist der Unterschied zwischen Kinderarzt und Kinder- bzw. Jugendpsychiater?

Die Behandlung von psychischen Erkrankungen liegt nicht im Aufgabengebiet der Kinderärzte. Dennoch werden psychische Erkrankungen häufig von Kinderärzten diagnostiziert. In solchen Fällen überweisen die Ärzte ihre Patienten an spezialisierte Fachkräfte wie z.B. Jugendpsychiater.

Kinder- & Jugendpsychiater in der Schweiz

6. Welche Aufgabe haben Schulärzte?

Schulärzte ersetzen keine Kinderärzte, sondern ergänzen die Vorsorgeuntersuchung zum Schutz der Schüler und der Gesamtschule. Das schulärztliche Angebot wird kantonal organisiert. Der Fokus bei schulärztlichen Diensten liegt auf der Untersuchung des Seh- und Hörsystems, der Prüfung des Impfstatus und Gewichts. Mit Fragebögen werden teilweise weitere Gesundheitsfaktoren überprüft. In gewissen Kantonen werden auch schulpsychologische Dienste angeboten.

7. Welche weiteren Ansprechpersonen gibt es für die Gesundheit von Kindern?

Je nach Familiensituation bzw. Alter des Kindes bieten sich neben dem Kinderarzt auch weitere Ansprechpersonen an. Oft lohnt sich vor einem Arztbesuch ein Anruf beim entsprechenden Telmed-Anbieter. Bei familiären und psychischen Angelegenheiten erhalten Sie beispielsweise auch bei der Pro Juventute oder Beratungsstellen (z.B. fuerdaskind.ch, elternnotruf.ch, KispiPhone, Mütter- und Väterberatung) Auskünfte.

8. Kinderärzte in der Schweiz

Die Pädiatrie bzw. Kinder- und Jugendmedizin zählt mit einem Anteil von fünf Prozent aller Ärzte zu den grössten medizinischen Fachgebieten. 63 Prozent der Ärzte für Pädiatrie sind Frauen. Pro 1'000 Einwohner gibt es rund einen Kinderarzt (Quelle: FMH).