Kantonswechsel: Umzug in einen anderen Kanton der Schweiz
Beim Zügeln in einen anderen Kanton sind diverse administrative Schritte nötig. Überprüfen Sie beim Umzug die Steuersätze und Ihre Versicherungspolicen. So können Sie mehrere tausend Franken pro Jahr sparen.
01.09.2022
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1. Vergleichen Sie die Steuersätze am alten und neuen Wohnort
Der Wohnsitz beeinflusst die Höhe Ihrer Steuerbelastung entscheidend. Bei einem Kantonswechsel bezahlen Sie für das ganze Jahr dort Steuern, wo Sie am 31. Dezember Ihren Wohnsitz haben. Sind Sie beim Umzugsdatum flexibel? Dann vergleichen Sie den Steuersatz am alten und am neuen Wohnort.
Eventuell sparen Sie mehrere tausend Franken Steuern, wenn Sie den Zeitpunkt Ihres Umzugs vor oder nach Jahresende planen (siehe Beispielrechnung). Haben Sie im alten Wohnkanton bereits Steuerraten bezahlt, wird Ihnen das Geld zurückerstattet.
2. Erledigen Sie die nötigen administrativen Schritte
Bei jedem Umzug fallen viele administrative Aufgaben an. Dazu gehört unter anderem die Adressänderung bei der Krankenkasse und anderen Versicherungen, bei Bank und Post oder Behörden (z.B. Einwohnerkontrolle, Ausgleichskasse, regionales Arbeitsvermittlungszentrum (RAV)). Bei Comparis finden Sie eine Übersicht über die nötigen Adressänderungen. Die umfangreiche Comparis-Umzugscheckliste hilft Ihnen dabei, beim Umzug nichts zu vergessen.
Für Fahrzeugbesitzerinnen und Fahrzeugbesitzer sowie ausländische Staatsangehörige kommen bei einem Kantonswechsel weitere Aufgaben hinzu.
Kantonswechsel mit Auto oder Motorrad: Strassenverkehrsamt informieren
Besitzen Sie während des Kantonswechsels ein Auto oder Motorrad? Dann müssen Sie die Adressänderung innerhalb von 14 Tagen beim Strassenverkehrsamt Ihres neuen Wohnortes melden. Beim Umzug in einen anderen Kanton müssen Sie zusätzlich zu Fahrausweis und Fahrzeugausweis die Kontrollschilder wechseln. Dazu benötigen Sie folgende Dokumente:
Den bisherigen Fahrzeugausweis
Das ausgefüllte Formular «Anmeldung zur Immatrikulation eines Fahrzeuges»
Einen neuen Haftpflichtversicherungsnachweis. Diesen stellt Ihnen die Versicherungsgesellschaft auf Anfrage aus.
Die Kontrollschilder können Sie am Schalter des Strassenverkehrsamtes des neuen Wohnortes austauschen. Möglich ist es auch, die Unterlagen zu senden und die Kontrollschilder auf der Poststelle der neuen Wohnadresse umzutauschen. Die Preise für die Änderung der Kontrollschilder und der Ausweise unterscheiden sich von Kanton zu Kanton.
Ausserdem gibt es kantonale Unterschiede bei der Motorfahrzeugsteuer. Besitzen Sie ein Auto oder Motorrad, müssen Sie beim Kantonswechsel also mit unterschiedlichen Kosten rechnen.
Kantonswechsel für Ausländer: Falls nötig Bewilligung einholen
Für Ausländerinnen und Ausländer gelten bei einem Kantonswechsel je nach Herkunft und Art der Bewilligung unterschiedliche Auflagen.
3. Überprüfen Sie Ihre Versicherungspolicen
Krankenkassenprämien vergleichen
Der Wohnort ist entscheidend für die Höhe der Krankenkassenprämien. Ziehen Sie in die Nachbargemeinde, in einen anderen Bezirk oder wechseln Sie den Kanton, lohnt sich in der Regel ein Krankenkassen-Prämienvergleich. Die Ersparnis kann schnell ein paar hundert Franken pro Jahr ausmachen. Bei einem Wechsel muss Ihr Kündigungsschreiben bis am 30. November bei der Kasse eingehen, damit der Wechsel auf den 31. Dezember möglich ist.
Autoversicherung überprüfen
Vergleichen Sie bei einem Kantonswechsel die Prämien Ihrer Autoversicherung. Sie sparen dabei meistens Geld, das Sie beispielsweise für neue Einrichtungsgegenstände verwenden können. Die Höhe der Prämie Ihrer Motorradversicherung ist ebenfalls von Ihrem Wohnort abhängig. Melden Sie den neuen Wohnort Ihrer Versicherung.
4. So viel können Sie beim Kantonswechsel sparen
Ein Kantonswechsel wirkt sich unter anderem auf die Höhe der Steuern, der Krankenkassenprämien und der Miete aus. Nachfolgend eine Beispielrechnung, erstellt mit dem Comparis-Steuerrechner: Eine Familie (verheiratet) mit zwei Kindern unter 18 Jahren nimmt einen Kantonswechsel vor. Sie zieht von der Stadt Zug in die Stadt Bern. Das jährliche Nettoeinkommen der Familie beträgt 160’000 Franken und die Familie besitzt ein Nettovermögen von 300’000 Franken. Alle Familienmitglieder sind reformiert. Abzüge über die Säule 3a macht die Familie nicht geltend. Für die Krankenkasse hat sich die Familie für das jeweils günstigste Modell entschieden (Eltern ohne Unfalldeckung, Franchise: 2’500 Franken; Kinder mit Unfalldeckung, Franchise: 0 Franken). Die Familie lebt in einer 4,5-Zimmer-Mietwohnung.
Der Kantonswechsel von Zug nach Bern bringt in diesem Beispiel bezüglich Steuern, Krankenkassenprämien und Miete jährliche Zusatzkosten von ungefähr 15’000 Franken mit sich. Die Kosten sind in der unteren Tabelle aufgeführt.
| Zug | Bern | |
|---|---|---|
| Steuern (pro Jahr in Franken) | 8’845 | 28’508 |
| Günstigste Krankenkassenprämie für ganze Familie (pro Jahr in Franken) | 6’189,60 | 9’528 |
| Mietkosten (pro Jahr in Franken) | 34'700 | 26'500 |
| Gesamtkosten (pro Jahr in Franken) | 49’734,60 | 64’536 |
Quelle: Comparis-Steuerrechner, Comparis-Krankenkassenvergleich, Comparis-Immobilienmarkt
5. Weitere hilfreiche Umzugsinformationen
Informieren Sie sich rechtzeitig über Feiertage, Schulferien und Ladenöffnungszeiten am neuen Wohnort. Sie unterscheiden sich je nach Kanton und Gemeinde erheblich.
Unterschiede gibt es auch bei den Familienzulagen und den Studiengebühren.
Halten Sie exotische Tiere oder einen Hund mit Bewilligungspflicht, sollten Sie sich vor dem Umzug über die Auflagen des neuen Wohnorts informieren. Auskünfte erteilt der kantonale Veterinärdienst. Hier finden Sie mehr zum Umzug mit Haustieren.
Die wichtigsten Informationen aus diesem Beitrag finden Sie auch in der Kantonswechsel-Checkliste von Comparis.
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Eine Übersicht über die wichtigsten Informationen und Administrationsstellen Ihres neuen Wohnkantons finden Sie auf kantonswechsel.ch.
Dieser Artikel wurde erstmals produziert am 16.12.2021