SUV-Report: Mehr als jedes zweite neue Auto in der Schweiz ist ein SUV
55,7 Prozent der Neuzulassungen in der Schweiz waren 2024 SUVs. BWM, Audi und Škoda bleiben Spitzenreiter bei den beliebtesten Marken.
27.05.2025
iStock / Michael Derrer Fuchs
1. Was zeigt der SUV-Report von Comparis?
Die Nachfrage nach Sport Utility Vehicles (SUV) in der Schweiz ist ungebrochen. Der neu veröffentlichte SUV-Report von Comparis zeigt: Der Anteil der SUVs an den Neuzulassungen lag im Jahr 2024 bei 55,7 Prozent.
In den letzten 14 Jahren hat sich der Marktanteil der SUVs stark erhöht: 2010 lag er noch bei 16,9 Prozent. Die 50-Prozent-Marke wurde 2022 überschritten.
2. Welche SUVs sind am beliebtesten?
Autofahrerinnen und -fahrer in der Schweiz wählen häufig deutsche Automarken – und setzen vermehrt auf Elektro-SUVs.
An der Spitze der beliebtesten Automarken kam es zu einer Rochade. Mit 12’736 neu zugelassenen SUVs hat BMW Audi an der Spitze abgelöst. Das beliebteste Modell von BMW ist der X1.
Dahinter folgen Audi mit 11’976 neuen Fahrzeugen und Škoda mit 11’427. In den Top 5 ist Škoda der einzige nicht deutsche Hersteller.
Was macht SUVs so beliebt?
Sport Utility Vehicles (SUV) bieten eine erhöhte Sitzposition, grössere Bodenfreiheit sowie eine Karosserieform, die einem Geländewagen ähnelt. SUVs müssen aber nicht unbedingt bestimmte Geländefähigkeiten aufweisen.
SUVs setzen sich als Design-Trend durch
Aus der Comparis-Analyse geht hervor, dass sich bisherige klassische Kompaktvans und Kombis zunehmend an der Bauart von SUVs anlehnen. Das ist vor allem bei europäischen Herstellern zu beobachten.
So galt etwa der Citroën C4 früher als Kombilimousine, heute ist er ein SUV-Coupé. Der bei Familien beliebte Renault Espace wechselte 2023 von einem Van zu einem SUV.
Die Kehrseite der SUVs
Der Siegeszug der SUVs bringt Herausforderungen mit sich: SUVs sind grösser und schwerer als andere Autos. Das führt etwa zu höherem Treibstoffverbrauch, höherer Belastung der Strasseninfrastruktur und Platzproblemen in Städten. Zudem sind SUVs für andere Verkehrsteilnehmende gefährlicher als kleinere Autos.
Das Phänomen wird auch ausserhalb der Schweizer Grenze zum Problem: In Paris etwa wurde eine erhöhte Parkgebühr für schwere Fahrzeuge eingeführt, um die Stadt zu entlasten.
Ähnliche Massnahmen stehen in Schweizer Städten wie Basel und Zürich zur Diskussion.
3. Sind E-SUVs nachhaltig?
Elektro-SUVs schneiden in der Ökobilanz erst nach einigen Jahren besser ab als ein Benziner. Das liegt am hohen Ressourcenverbrauch bei der Herstellung.
Beispiel
Der BMW iX xDrive45 muss rund 32’000 km fahren, bis er die zusätzlichen Emissionen aus der Produktion gegenüber dem BMW X7 xDrive40i ausgeglichen hat. Bei durchschnittlich 13’000 km pro Jahr dauert das etwa zweieinhalb Jahre. Erst danach fährt der iX klimafreundlicher als das benzinbetriebene SUV.
Akkugrösse entscheidet über die Ökobilanz
Wie viele Emissionen ein E-SUV verursacht, hängt in erster Linie von der Akkugrösse ab. Der BMW iX xDrive45 beispielsweise stösst über seine gesamte Lebensdauer rund 25 Prozent mehr CO₂ aus als ein kleineres Modell.
Für seine grosse Batterie braucht er zudem etwa 31 Prozent mehr Rohstoffe. Weil er rund 500 Kilogramm schwerer ist, entstehen auch mehr Abrieb von Reifen und Bremsen. Der Stromverbrauch steigt und die Strassen werden stärker belastet.
Der BMW iX1 beispielsweise kommt mit deutlich weniger CO₂ und Rohstoffen aus. Trotzdem bietet er den SUV-Komfort, den viele Fahrerinnen und Fahrer schätzen.
Wer einen Elektro-SUV kaufen will, sollte genau auf die Akkugrösse achten. Damit lässt sich der ökologische Fussabdruck wirklich senken.
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Dieser Artikel wurde erstmals produziert am 21.11.2024
